Die GemüseSelbstErnte ist eine innovative Idee der Direktvermarktung. Sie ermöglicht Verbraucherinnen und Verbrauchern, ein Stück Garten auf einem landwirtschaftlichen Betrieb zu haben, und den Erzeugerinnen und Erzeugern, ihre Kunden stärker an den Hof zu binden.
Das Prinzip der GemüseSelbstErnte ist einfach: Der Betrieb sät und pflanzt etwa 25 verschiedene Gemüsereihen in Längsreihen und teilt diese dann quer in etwa 85 Quadratmeter große Parzellen ab. Diese Parzellen werden von Frühjahr bis Herbst gegen einen festen Saisonbetrag (beispielsweise 150 Euro) an Verbraucher übergeben, die somit einen vollständigen Querschnitt der angebauten Kulturen haben.
In diesem "Garten auf Zeit" übernehmen die Nutzer über den Sommer sämtliche Pflegearbeiten und können dafür eine Menge an Gemüse ernten, die den Bedarf einer vierköpfigen Familie deckt und den Wert des Parzellenbeitrages etwa um ein Dreifaches übersteigt. Auf bereits abgeernteten Flächen kann nachgesät oder -gepflanzt werden. Dabei verpflichten sich die Nutzer zur Einhaltung vorgegebener Richtlinien und der Verordnungen der ökologischen Landwirtschaft.
Der Betrieb stellt Gartengeräte und Wasser zur Verfügung. Er ist außerdem für die Grundbodenbearbeitung und die Düngung zuständig. In der Gartensaison von Mai bis Oktober erstreckt sich seine Arbeit auf die Beratung der Nutzer. Eine Gemeinschaftsfläche dient der Unterbringung von Gartengeräten und der Bereitstellung von Wasserbehältern. Hier ist auch Platz für Sandkasten, Schaukel und Sitzgelegenheiten.
Die Idee der GemüseSelbstErnte wurde 1987 in Österreich erarbeitet und wird dort sowie seit 1999 auch in Deutschland erfolgreich umgesetzt.
Bei dem System der GemüseSelbstErnte können Landwirtinnen und Landwirte und Verbraucherinnen und Verbraucher gleichermaßen profitieren: