Über 80 Prozent des Substrats werden nicht eigens für die Biogasanlage erzeugt, sondern fallen ohnehin an in der neungliedrigen Fruchtfolge mit intensivem Zwischenfruchtanbau. Neben dem Mist aus der Rinderhaltung setzt er vor allem Luzerne-Kleegras, Landsberger Gemenge und Wickroggen ein sowie den Aufwuchs von etwa 80 Hektar Grünland.
Auf Mais verzichtet Wiggert ganz bewusst, obwohl Maissilage mehr Gas liefert und sich leichter vergären lässt. Dafür hat er gute Gründe: "Beim Mais haben wir wegen der Höhenlage häufig keine guten Erträge. Vor allem aber müsste ich in der Kultur viel Stickstoff einsetzen, der mir dann bei den Marktfrüchten fehlt."
Zudem bietet ihm der Anbau standortangepasster Kulturen wie Kleegras und Landsberger Gemenge weitere Vorteile im Anbausystem. Sie unterdrücken sehr wirksam Unkraut, liefern zusätzlichen Stickstoff, haben einen sehr hohen Vorfruchtwert, bauen Humus auf und erfordern nur sehr wenig Aufwand. Wiggert: "Hier muss ich nur ernten und sonst nichts tun. Und speziell das Landsberger Gemenge hinterlässt eine perfekte Krümelstruktur, die ich mit keiner anderen Kultur hinbekomme."
Die Biogasanlage in dieser Form zu betreiben und in den Betriebskreislauf einzubinden, ist für ihn auch ein wichtiges Argument für Biogas in der Tank-/Teller-Debatte: "Wenn wir die Anlage rausnehmen würden, hätten wir mit unserer neunjährigen Fruchtfolge nicht mehr Lebensmittel erzeugt." Auch für den Humusaufbau liefern die Gärreste laut Wiggert einen wertvollen Beitrag.