In der Mastgeflügelhaltung sind 21 Kilogramm Lebendgewicht pro Quadratmeter Stallfläche zugelassen und in der Mastphase maximal zehn Tiere pro Quadratmeter. Wenn diese Grenze überschritten wird, kann der Öko-Status für diese Tiere aberkannt werden. Öko-Geflügelberaterinnen und -berater empfehlen in der Aufzucht höchstens 16 und in der Mast maximal acht Tiere pro Quadratmeter zu halten. In Mobilställen mit bis zu 150 Quadratmetern Grundfläche ist eine etwas höhere Besatzdichte erlaubt. Dort dürfen maximal 30 Kilogramm Lebendgewicht pro Quadratmeter gehalten werden.
Unter ökologischen Haltungsbedingungen sind pro Stall maximal 4.800 Masthähnchen erlaubt. Es dürfen jedoch mehrere Ställe in einem Gebäude untergebracht werden, wenn sie klar voneinander getrennt sind. Die maximal zulässige Gebäudegröße für Öko-Mastgeflügel wird durch die EU-Öko-Verordnung auf 1.600 Quadratmeter beschränkt.
Die ökologischen Anbauverbände fordern darüber hinaus, dass für die Mast mindestens ein Drittel der Mindeststallfläche in Form eines befestigten Außenklimabereichs angeboten wird. Ausgenommen von dieser Regelung sind jedoch Mobilställe und Kleinbestände.
Grünauslauf
In der Mastphase müssen die Tiere Zugang zu einem Grünauslauf haben, wann immer die Witterung dies zulässt – mindestens ein Drittel ihrer Lebenszeit. Die Zugangszeiten müssen in einem Auslaufjournal dokumentiert werden. Pro Tier ist eine Fläche von mindestens vier Quadratmetern vorgeschrieben. Bei Mobilställen reichen 2,5 Quadratmeter. Der Auslauf darf maximal 350 Meter tief sein, muss eine geschlossene Vegetationsdecke aufweisen und strukturiert sein.
Optimierte Haltungsverfahren
Als betriebswirtschaftlich günstig hat sich eine fünfwöchige Aufzucht und eine fünfwöchige Mast (bis zum 70. Lebenstag) bewährt. Damit können in einem Stall – inklusive Reinigung und Desinfektion – 4,7 Durchgänge pro Jahr erreicht werden. Bei getrennter Haltung in Aufzucht- und Maststall sind 8,6 Durchgänge möglich – immer abhängig vom gewünschten Endgewicht.
Gewichtsentwicklung und Flächenbedarf von Öko-MasthähnchenAlter (in Tagen) | Gewicht (in Gramm) | Tiere pro Quadratmeter Stallfläche |
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28 | 848 | 24,8 |
35 | 1183 | 17,8 |
42 | 1519 | 10,0 |
56 | 2190 | 9,6 |
62 | 2510 | 8,4 |
Quelle: Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen, Managementhandbuch Ökomasthähnchen und Ökomastputen
Betriebsleiterinnen und -leiter, die ihre Durchgänge optimiert haben, stallen in der Mast zehn Tiere pro Quadratmeter Stallfläche ein, statt der empfohlenen acht Tiere. Um die Grenze von 21 Kilogramm Lebendgewicht pro Quadratmeter Stallfläche nicht zu überschreiten, nehmen sie nach etwa 53 Lebenstagen die schwersten Tiere heraus. Die übrigen Tiere werden weiter gemästet.
Einstreu
Die Ansprüche an die Einstreu sind sowohl in der Aufzucht als auch in der Mast sehr hoch. Die richtige Einstreu ist ab dem ersten Lebenstag die Grundlage für gesunde Fußballen und eine unbeschädigte Brust. Sie sollte eine niedrige Keimbelastung aufweisen, trocken und scharrfähig bleiben sowie eine feine und lockere Struktur bewahren. Außerdem muss sie den Tieren Beschäftigung bieten.
Als Einstreumaterialien haben sich Hobelspäne, Dinkelspelzpellets oder Softcell (saugfähige Lignozellulose) bewährt. Für die Mastphase eignen sich zudem Stroh, Strohhäcksel, Strohgranulat oder Strohpellets sowie Miscanthus-Häcksel. Die Einstreu muss aus ökologischer Erzeugung stammen. Nur wenn solche nicht verfügbar ist, darf auch Einstreu konventioneller Herkunft verwendet werden.