Masthähnchen "alternativer Rassen" werden nach 68 bis 70 Tagen ausgestallt und zum Schlachthof gefahren. Die im Öko-Landbau eingesetzten Masthähnchen-Linien sind aktiver als die in der konventionellen Haltung verwendeten. Deshalb ist es wichtig, den Stall abdunkeln zu können, damit die Tiere ruhig bleiben und sich besser einfangen lassen. In größeren Ställen wird für den Transport eine palettengroße Transportkiste mit Schubladen in den Stall gestellt. Die Tiere werden mit der Hand eingefangen und in die Schubladen gesetzt. Ist die Kiste voll, wird sie auf den LKW geladen. Ein LKW kann zwischen 4.800 und 6.000 Tiere laden.
Das Standardschlachtgewicht liegt zwischen zwei und 2,6 Kilogramm. Größere Geflügelschlachtbetriebe brauchen einheitliche Partien, da die automatische Schlachtanlage auf ein einheitliches Tiergewicht eingestellt ist. Kleinere Geflügelschlachtereien können durch Handarbeit flexibler auf Abweichungen vom Standardgewicht reagieren.
Schlachtung im Lohn
Die EU-Öko-Verordnung erlaubt die Schlachtung von Öko-Masthähnchen im Lohn auch in konventionellen Schlachtbetrieben. Die Landwirtinnen und Landwirte müssen mit dem Schlachtbetrieb dann einen Subunternehmer-Vertrag abschließen.
Hofschlachtungen
Das Schlachten und Zerlegen von Mastgeflügel ist mit hohen Auflagen verbunden, wie der Einhaltung der Handwerksordnung, einer Gewerbeanmeldung und einer EU-Zulassung. Es gibt jedoch eine Ausnahme: das Schlachten von weniger als 10.000 Stück Geflügel im Jahr im landwirtschaftlichen Betrieb. Das Fleisch darf dann ausschließlich an Endverbraucherinnen und -verbraucher abgegeben werden.
Stallreinigung
Sind die Hähnchen ausgestallt, wird der Stall entmistet, ausgefegt und mit dem Hochdruckreiniger gesäubert. Ebene Böden lassen sich mit einem Nasssauger trocknen. Neuere Ställe haben ein Bodengefälle, damit das Waschwasser abfließen kann. Anschließend wird der Stall desinfiziert, beispielsweise mit Branntkalk. Auch Desinfektionsmittel auf Basis von Peressigsäure oder Wasserstoffperoxid sind im Öko-Landbau zugelassen.