Feuersteiner INTENSIVKURS 2022/23 – Modul 3
91320 Ebermannstadt
Puten sind anspruchsvoll in Bezug auf ihr Futter. Das gilt vor allem für die Aufzuchtphase. Eine Herausforderung in der Fütterung sind die richtige Zusammensetzung und Menge der Aminosäuren im Futter. Besonders die Eiweißbausteine Methionin und Lysin sind für die Jungtiere wichtig. Konventionelle Mästerinnen und Mäster decken diesen Nährstoffbedarf meist durch synthetische Aminosäuren und Enzyme, die in der Öko-Tierhaltung jedoch verbo-ten sind. Stattdessen verfüttern Öko-Landwirtinnen und Öko-Landwirte Mais- und Kartoffe-leiweiß. Diese Eiweißfuttermittel sind bislang jedoch nicht in ausreichender Menge in Öko-Qualität verfügbar.. Um den Nährstoffbedarf von Junggeflügel an bestimmten Eiweißverbin-dungen zu decken, gilt bis zum 31. Dezember 2025 eine Übergangsregelung, Demnach dürfen bis zu 5 Prozent (der Trockenmasse an Futtermittel im Jahr) konventionelle Eiweißfuttermittel für die Fütterung von Junggeflügel verwendet werden. Ziel ist die schrittweise Abschaffung dieser abweichenden Regelung
Nach EU-Öko-Verordnung müssen mindestens 30 Prozent des benötigten Futters auf dem eigenen Betrieb beziehungsweise mithilfe eines Kooperationspartners aus derselben Region erzeugt werden. Es darf bis zu 100 Prozent Umstellungsfutter verwendet werden, wenn die-ses vom eigenen Betrieb stammt. Bei zugekauftem Futter darf im Durchschnitt bis zu 25 Pro-zent der Futterration aus Umstellungsfuttermitteln bestehen, die im zweiten Jahr der Umstel-lung erzeugt wurden und 20 Prozent bei Futterpflanzen die im ersten Jahr der Umstellung sind.
Grundlage ist der Anteil des Futters aus landwirtschaftlicher Herkunft, wie Getreide und Leguminosen. Diese Ernteerzeugnisse werden meist an die Mühle geliefert, von der die Tier-halterinnen und -halter das Futter dann beziehen. Welche Futtermühlen biozertifiziert sind, kann über die Öko-Beraterin oder den Öko-Berater ausfindig gemacht werden.
Von der Futtermühle bekommen Tierhalterinnen und -halter ein Futter, das genau auf die Be-dürfnisse jeder Lebensphase abgestimmt ist: Starterfutter, Anfangsmastfutter, Mittelmastfut-ter und Endmastfutter. Normalerweise werden Puten mit pelletiertem Alleinfutter gefüttert, seltener mit Mehl. Futtermühlen bieten auch Ergänzer an, die mit eigenem Getreide vermengt werden können.
im Zeitraum | Verbrauch pro Tier in Kilogramm im Zeitraum | Struktur | Fütterung bis zum Lebend- gewicht von | |
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Öko- Starter | 1. bis 3. LW | 1 | Pellets 2 mm oder Granulat | circa 210 g |
Öko- Anfangsmast | 4. bis 8./9. LW | 3 | Pellets 2-3 mm | Henne: 1,2 kg Hahn: 1,8 kg |
Öko- Mittelmast | 8. bis 14. LW | 5,5 | Pellets 3 mm | Henne: 4,1 kg Hahn: 4,9 kg |
Öko- Endmast | 15. bis 20 LW | 21 | Pellets 3 mm | Henne: 7 kg Hahn: 11 kg |
Summe | 30,5 |
Quelle: Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen, Managementhandbuch Ökomasthähnchen und Ökomastputen
Hinweis: Diese Informationen stammen aus dem "Managementhandbuch Öko-Masthähnchen und Ökoputen" des Kompetenzzentrums Ökolandbau Niedersachsen (KÖN). Dieses Handbuch, das noch detailliertere Informationen zur ökologischen Putenmast enthält, kann kostenlos auf der Internetseite des KÖN heruntergeladen werden: Managementhandbuch Öko-Geflügelmast in Niedersachsen (PDF-Datei).
Letzte Aktualisierung 26.07.2022