Nach dem Auflaufen der Kulturen stehen im Ökolandbau eine Reihe von Geräten zur mechanischen und thermischen Unkrautregulierung zur Verfügung. Das wichtigste Gerät ist der Striegel, der unter anderem in Getreide, Mais, Kartoffeln, Raps und Erbsen eingesetzt wird und neben dem Pflug auf vielen Ökobetrieben oft das alleinige Unkrautregulierungsgerät ist.
Als Maßnahmen des Striegeleinsatzes werden unterschieden:
Im Getreideanbau erzielt man die beste Wirkung mit dem Striegel zum Zeitpunkt des Spitzens des Getreides.
Das Striegeln von Wintergetreide im Herbst ist prinzipiell möglich. Infolge hoher Bodenfeuchtigkeit sind die Einsatzzeiträume aber sehr kurz und die Wirkung oft nicht ausreichend. Winterweizen und Triticale sind gut zum Striegeln geeignet, Wintergerste weniger und Winterroggen aufgrund der oberflächennahen Verwurzelung und des kriechenden Wuchses nur bedingt.
Insbesondere Böden mit mehr als 15 Prozent Tonanteil sind für das Striegeln im Frühjahr geeignet, da sie im Vergleich zu Böden mit geringerem Tonanteil nicht so dicht lagern.
Das Striegeln von Sommergetreide kann auf allen Böden erfolgen, wobei je nach Intensität Wirkungsgrade von 30 bis 70 Prozent erzielt werden. Hier sollte dem Striegeln der Einsatz der Camebridgewalze vorausgehen (zerdrückt Kluten und schafft Schüttmasse).
Ist die Wirkung des Striegelns in Getreidebeständen nicht ausreichend, kann auch gehackt werden, wenn der Reihenabstand größer als 18 cm ist. Eine verbesserte Wirkung erzielt man, wenn das Hacken mit anschließendem Striegeln kombiniert wird. Hier wird getrenntes Arbeiten für optimale Fahrgeschwindigkeiten und Wirkungsgrade empfohlen.
Das Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie bietet eine Filmreihe zum Striegeln an:
Zu den Filmen
Folgende Geräte kommen zur mechanischen Beikrautregulierung im Hackfrucht- und Gemüseanbau zum Einsatz:
Besonders Hackfrüchte sind wegen ihrer langsamen Jugendentwicklung anfällig für Beikräuter. Unterirdisches Abschneiden von Beikräutern bei Kulturen mit weiten Reihenabständen wie Rüben, Mais, Kartoffeln und vielen Gemüsearten erfolgt durch maschinelles Hacken der Bestände ergänzt durch Handhacken.
Thermische Verfahren zur Regulierung zweikeimblättriger Beikräuter sind sehr kostenintensiv, aufwändig und energiezehrend. Das bevorzugte Einsatzgebiet thermischer Regulierungsmethoden ist der Obst- und Gemüsebau.
Das bedeutendste Verfahren ist das Abflammen. Die beikrautregulierende Wirkung besteht hier in der schnellen Erhitzung des Pflanzenmaterials. Bei diesem Verfahren ist neben der Regenerationsfähigkeit der Pflanzen das Entwicklungsstadium der Beikräuter und Kulturpflanzen von großer Bedeutung und bestimmt den Behandlungstermin.
Weitere thermische Verfahren sind: Infrarot, Mikrowellen und Elektrizität, Solarisation sowie Wärme- und Kältebehandlung.
Der Film des Forschungsinstitutes für Biologischen Landbau (FiBL) zeigt zwölf praxiserprobte Geräte zur Unkrautregulierung im professionellen Gemüsebau. Gezeigt werden: Sternhacke, Flachhäufler, Präzisionshackstriegel, Torsionshacke, Fingerhacke, computergesteuertes Selektivhackgerät, Gänsefußhacke mit Kamerasteuerung, Duo-Parallelogramm, Reihenhackbürste, Reihenfräse, Damm-Abziehscheibengerät, Unterschneideegge.
Letzte Aktualisierung 03.01.2020