Leptomastix dactylopii (Schlupfwespenart)

Leptomastix dactylopii

Bedeutung

Die Schlupfwespe Leptomastix dactylopii ist auf die älteren Wirtsstadien der Zitrusschmierlaus spezialisiert. Ein erfolgreicher Einsatz ist nur unter Glas bei geringem Ausgangsbefall möglich.

Biologie und Verhalten als Nützling

Mit drei bis vier Millimeter ist diese Schlupfwespe fast doppelt so groß wie Leptomastidea abnormis. Die gelbbraune Schlupfwespe legt ihre Eier in das dritte Nymphenstadium oder in junge Weibchen ab. Das Weibchen bildet in seiner Lebenszeit circa 80 Eier aus. Die Entwicklung vom Ei bis zur Imago vollzieht sich über vier Larvenstadien innerhalb des Wirtes. Dabei wird der Wirt ausgefressen.

Anschließend verlässt die Schlupfwespe den Wirt durch ein rundes Schlupfloch. Die Geschlechterbestimmung erfolgt in Abhängigkeit von der Wirtsgröße, in großen Wirten entstehen Weibchen, in kleinen Männchen.

Die Lebensdauer beträgt 24 Tage (Männchen) oder 28 Tage (Weibchen). Der optimale Temperaturbereich für die Entwicklung der Schlupfwespen liegt zwischen 24 Grad und 27 Grad.

Einsatzmöglichkeiten im geschützten Anbau

Schaderreger

Die Schlupfwespenart parasitiert ältere Stadien der Zitrusschmierlaus (Planococcus citri).

Anwendungsempfehlung

Bereits sechs Wochen vor der Ausbringung sollten keine Pflanzenschutzmittel mehr angewendet werden. Ausgebracht werden in Flaschen gelieferte Imagines an mehreren Stellen im Gewächshaus. Empfohlen werden zwei Tiere pro Quadratmeter oder fünf Tiere pro Pflanze mit wiederholten Freilassungen (dreimal im zweiwöchigen Abstand). Die optimalen Gewächshaustemperaturen liegen bei 24 Grad bis 27 Grad mit höherer Luftfeuchtigkeit. Bereits zwei Wochen nach der Freilassung sollten parasitierte Wollläuse zu finden sein. Die Anwendung erfolgt nur gemeinsam mit Leptomastidea abnormis.


Wo kann ich Nützlinge kaufen?

Das Infoblatt beinhaltet eine Liste der in Deutschland kommerziell erhältlichen Nützlinge mit Anwendungsmöglichkeiten und Bezugsquellen

  • Erscheinungsjahr: 2014
  • Herausgeber: Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen
  • Autorin: Dr. Annette Herz, JKI Institut für Biologischen Pflanzenschutz
  • Zum kostenlosen Download (PDF-Dokument)

Letzte Aktualisierung 11.01.2022

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