Zwiebelthrips

Zwiebelthrips (Thrips tabaci)

Schadbildbeschreibung

Die Saugtätigkeit der Larven und erwachsenen Thripse führt zu weißlichen bis silbrig glänzenden Blattflecken. Daneben finden sich dunkle Kottröpfchen. An den Blättern kann es durch die Nekrotisierung der Saugstellen zu Verdrehungen und Verkrüppelungen kommen, bei starkem Befall können sie vom Rand her verbräunen und schließlich abfallen. Bei starkem Befall kann es zu Wachstumsstockungen kommen.

An Zwiebel sind besonders im Zentrum der Pflanzen und an den Blattunterseiten Thrips-Kolonien zu finden. An Schnittlauch können auch an Blüten Flecken auftreten und die die Seiten und Endknospen schwarz werden und absterben. An Spargel sind besonders untere Triebteile und junge Triebspitzen gefährdet. An Gurken kommt es bei sehr starkem Befall zu Fruchtschäden. An Kohlarten entwickelt sich an den Saugstellen ein wucherndes Wundgewebe und Verkorkungen.

Thripse sind kleine, länglich-schmale Insekten. Ausgewachsene Weibchen sind etwa 1,0 bis 1,2 Millimeter lang und gelb (überwiegend Sommertiere) bis braun (Wintertiere) gefärbt, mit kurzen Fühlern und transparenten Flügeln. Die etwas kleineren, selten zu findenden Männchen sind immer gelb. Larvenstadien sind heller und flügellos.

Schadwirkung

Der Zwiebelthrips ist ein Hauptschädling an Zwiebelgewächsen, wobei besonders Porree im Herbst stark geschädigt wird und insbesondere optische Beeinträchtigungen verursacht. Kohle werden durch die von Thripsen hervorgerufenen Wucherungen ebenfalls optisch beeinträchtigt. An Zwiebeln kommt es nur bei starkem Befall zu Ertragseinbußen. An Spargel im Gewächshaus können bei Junganlagen starke Schäden entstehen. Im Gewächshaus werden auch Frucht- und Kürbisgemüse befallen. Zudem ist er ein verbreiteter Schädling an Zierpflanzen. Die Thripse sind zudem Virusüberträger (Tospoviren: Tomato Spotted Wilt Virus, Impatiens Necrotic Spot Virus, Iris Yellow Spot Virus).

Biologie in Kürze

Thripse, die auch als Fransenflügler oder Blasenfüße bezeichnet werden, sind Insekten mit sehr schmalen, mit Fransen besetzten Flügeln. Mit ihren stechend-saugenden Mundwerkzeugen stechen sie Pflanzenzellen an und  saugen die oberen Zellagen aus.

Die Hauptflugzeit reicht von Mitte Juli bis Mitte August. Besonders bei trockenen und warmen Sommern kommt es zu hohen Vermehrungsraten. Die Weibchen legen die bohnenförmigen Eier in das Pflanzengewebe ab. Nach etwa sechs bis vierzehn Tagen schlüpfen die Larven des ersten Stadiums. Die Larven sind zwischen den Blattschichten am jungen Pflanzengewebe zu finden. Spätere Nymphenstadien entwickeln sich im Boden, danach wandern die ausgewachsenen Tiere wieder auf die Pflanze.

Erwachsene Tiere ernähren sich auch von älterem Gewebe. Es treten überwiegend Weibchen auf, die meist ungeschlechtlich erzeugte Eier legen, nur ein Teil der Eier wird durch eine Paarung mit den selteneren Männchen befruchtet. In einer Vegetationsperiode kommt es zu vier bis sechs Generationen, die sich gegenseitig überlappen. Die Überwinterung erfolgt im Boden oder an Wirtspflanzen, wie zum Beispiel Porree.

Regulierungsstrategien

Vorbeugende Maßnahmen

  • Tief pflügen
  • Regelmäßige Bewässerung
  • Abdeckung, besonders der Jungpflanzen mit Kulturschutznetzen: Maschenweite geringer als 1,0 mm, Ausbringen der Netze vor dem Auflaufen der Saat bzw. sofort nach dem Setzen, Netze am Rand gut im Boden verankern, keine Netze mit Löchern oder Rissen verwenden
  • Untersaaten als Ablenkfutter einsäen
  • Verwendung heller, schimmernder oder blauer Mulchfolien
  • Tiefgründige Böden mit guter Wasserführung bevorzugen
  • Befallsüberwachung mit Blautafeln
  • Förderung natürlicher Feinde (räuberischer Thrips, Raubmilben, Florfliegen, Blumenwanzen) durch Saumstrukturen im Freiland

Biologische Bekämpfung durch Nützlinge im Gewächshaus

Direkte Bekämpfung durch zugelassene Pflanzenschutzmittel

An allen Gemüsekulturen hilf bei schwachem Befall wiederholte Beregnung, den Befall und die Schadwirkung zu mindern. Außerdem sind  Pflanzenschutzmittel auf der Basis folgender Wirkstoffe einsetzbar:

  • Kaliseife
  • Pyrethrine und Rapsöl, sie sollten wegen ihrer nützlingsschädigenden Wirkung mit besonderem Bedacht angewendet werden.

Nur an Zwiebelgemüsen sind derzeit zudem einsetzbar:

  • Spinosad, sie dürfen nur in EU-Bio-Betrieben, aufgrund ihrer nützlingsschädigenden Wirkung aber nicht bei den deutschen Bio-Anbauverbänden, eingesetzt werden.
  • Niem (Wirkstoff Azadirachtin) wirkt als Fraßgift selektiv auf die die Pflanze fressenden Insekten
  • Der Pilz Metarhizium anisopliae infiziert im Boden überwinternde Thripse und kann vor dem Pflanzen ausgebracht werden. Er kann sich über mehrere Jahre im Boden etablieren. Der Pilz Beauveria bassiana wird in ähnlicher Weise gegen Weiße Fliegen angewendet und hat eine Nebenwirkung auf Thripse.

Bitte überprüfen Sie unbedingt die aktuelle Zulassung und Anwendungsbestimmungen, zum Beispiel unter www.pflanzenschutz-information.de!


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