Erbsenblattlaus

Erbsenblattlaus

Acyrthosiphon pisum (Harris), Familie: Röhrenblattläuse

Die Erbsenblattlaus im Film


Beschreibung der Blattläuse

Schadbild und Schadwirkung an Erbsen, Ackerbohnen und Futterpflanzen

Erbsenblattlausbefall führt zu gestauchtem Wachstum, Welke und reduzierter Kornfüllung. Aufgrund ihrer Größe und des hohen Vermehrungspotentials kann die Saugtätigkeit der Erbsenblattlaus zu empfindlichen Ertragseinbußen in Verbindung mit Kümmererbsen führen. Die Absonderung von Honigtau führt zum Wachstum von Rußtaupilzen auf der Pflanzenoberfläche, welche die Photosyntheseleistung beeinträchtigen können. Blattlausschäden können den Ertrag von Körnerleguminosen bis zur Hälfte reduzieren.

Blattläuse sind zudem als Überträger von mehr als 30 Leguminosen-Viren von großer Bedeutung. Auch an Ackerbohnen und Futterleguminosen können sie Ertragseinbußen verursachen. An Luzerne kann die Futterqualität, die Saatgutproduktion und die Vitalität der Pflanzen für über ein Jahr beeinträchtigt sein.

Ähnliche Schädlinge

  • Die Grünstreifige Kartoffellaus Macrosiphum euphorpiae ist eng verwandt und kaum von der Erbsenblattlaus unterscheidbar. Sie bevorzugt Kartoffeln, tritt aber an vielen Kulturen verschiedener Pflanzenfamilien, darunter auch Lupinen und Ackerbohnen, schädigend auf.

Biologie und Lebenszyklus

Erbsenblattläuse überwintern an mehrjährigen wilden Leguminosen und Futterkulturen. Geflügelte Tiere fliegen von dort von Mai bis Juni in Leguminosenbestände ein. Dort entwickeln sich die ersten heranwachsenden Generationen am Hauptspross zwischen noch nicht entfalteten Blättern. Bei günstigem Wetter, ab 18 °C und 80 Prozent Luftfeuchte, kann es zu explosionsartigen Massenvermehrungen kommen, wobei ein Weibchen mehr als zehn Jungtiere pro Tag absetzen kann. Sie vermehren sich in mehreren Sommerzyklen mit ungeflügelten und geflügelten weiblichen Tieren, und fliegen bei zunehmender Alterung der Kulturpflanzen winterharte Leguminosen an. Dort werden auch männliche Tiere und Eier produziert, aus letzteren schlüpfen im Frühjahr weibliche Tiere. Erst in der zweiten Generation entstehen wieder geflügelte Formen welche zu neuen Beständen von Körnerleguminosen fliegen. Untertypen der Art sind an verschiedene Wirtspflanzen angepasst.

Im Freiland werden Erbsenblattläuse von einer Vielzahl natürlicher Gegenspieler reguliert. Diese Regulation funktioniert gut bei einem langsamen Einflug der Blattläuse. Einen massiven frühen Einflug können Nützlinge jedoch kaum kontrollieren. Neben parasitischen Schlupfwespen können räuberische Insekten wie Marienkäfer und Schwebfliegen die Population drastisch reduzieren. Bei sehr feuchtem Wetter können Pilzinfektionen die Blattlauspopulation zum Zusammenbruch bringen. An standfesten Leguminosen nutzen auch kleine Singvögel diese relativ großen Blattläuse als Nahrung.

Regulierungsstrategien: Vorbeugen und bekämpfen

Vorbeugende Maßnahmen

  • Frühe oder sehr späte Saat, die empfindliche Phase der Hülsenbildung fällt dann weniger mit dem Zeitpunkt der Massenentwicklung der Läuse zusammen.
  • Nützlingsförderung zum Beispiel über Blühstreifen oder durch Mischanbau von Leguminosen mit Getreide.
  • Strohmulchauflagen reduzieren den Zuflug der Blattläuse
  • Körnerleguminosen räumlich von Kleegras- und Luzerneschlägen trennen.

Direkte Bekämpfung mit Pflanzenschutzmitteln

Vor der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln sollten die Blattlauskolonien auf das Vorhandensein natürlicher Gegenspieler und Verpilzung kontrolliert werden. Auch die Pflanzenentwicklung und der zu erwartende Witterungsverlauf sind für die Anwendungsentscheidung zu berücksichtigen. Im konventionellen Anbau gelten 10 bis 15 Blattläuse je Trieb als Bekämpfungsschwelle in großkörnigen Leguminosen.

  • Zugelassene Pflanzenschutzmittel auf Basis von Kaliseife. Keine herkömmliche Haushaltsschmierseife verwenden. Frühe Anwendung beachten.
  • Zugelassene Pflanzenschutzmittel auf Basis von Rapsöl erzielen eine Teilwirkung gegenüber Blattläusen.
  • Zugelassene Pflanzenschutzmittel auf Basis von Pyrethrinen und Rapsöl sollten aufgrund der negativen Auswirkung auf Nützlinge sparsam verwendet werden.

Letzte Aktualisierung 23.01.2017

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