Die Kohlmottenschildlaus überwintert als erwachsenes Tier an Raps und verschiedenen weiteren Pflanzen wie Kohl, Endivien, Erdbeeren, Schöllkraut und Gänsedisteln, wobei nur die Weibchen niedrige Temperaturen überstehen. Zwischen Ende Mai und Anfang Juli, je nach Witterung, wandern die ersten Tiere von dort in weitere Kulturen ab. Jedes Weibchen legt bis zu 300 Eier in kreisförmigen Gelegen an der Blattunterseite ab. Die daraus schlüpfenden Larven sind zunächst mobil, spätere Stadien sitzen als Schildlaus fest am Blatt. Drei bis vier Wochen dauert die Entwicklung vom Ei zum erwachsenen, geflügelten Tier.
Weitere Flüge erfolgen über die gesamte Saison hinweg, mit einem weiteren Höhepunkt im August und September. Es können sich im Jahr vier bis fünf Generationen entwickeln. Vor allem in trocken-warmen Sommern kann es zu einer Massenvermehrung kommen. Auch an auflaufendem Ausfallraps und wieder austreibenden Strünken können sich die Tiere kurz vor dem Winter noch einmal vermehren und weiter in späte Kohlkulturen wie Rosen- und Grünkohl überwandern.
Als natürliche Gegenspieler treten die parasitoide Erzwespe Encarsia tricolor und die räuberischen Larven von Schwebfliegen auf, in Lagen mit mildem Klima auch der Bogenmarienkäfer Clitostethus arcuatus.