Stängelgrundfäule

Stängelgrundfäule

Pythium debaryanum (R. Hesse), synonym Globisprangium debaryanum,
P. aphanidermatum
(Edson), Abteilung Eipilze

Schadbildbeschreibung

Die Stängelgrundfäule befällt Keimlinge und Jungpflanzen. Der Stängelgrund wird zunächst glasig oder graugrün, dann hellbraun. Der Stängel schnürt sich ein und fault.

Der Stängelbefall zeigt sich zwischen Boden und Keimblattansatz. Die Wurzelbildung ist stark eingeschränkt. Die Pflanzen sterben etwa innerhalb von zwei Wochen nach dem Auspflanzen ab.

Schadwirkung

Die Erreger befallen viele Pflanzenarten und treten in Deutschland besonders im warmen Klima in Gewächshäusern auf. Gefährdet sind besonders Gurke, Tomate und Melone als Keimlinge und Jungpflanzen.

Auch Fusarien können Stängelgrundfäule auslösen, bei dieser kommt es zum plötzlichen Absterben der befallenen Pflanzen.

Biologie in Kürze

Der Pilz, der eigentlich der pilzähnlichen Gruppe der Protisten zuzuordnen ist, verbreitet sich über Sporen im Boden. Die dauerhaften Eisporen keimen und entwickeln eine Hyphe, die direkt durch die Zellwand in die Samen oder Wurzeln der Pflanzen eindringt. Bei hoher Feuchtigkeit können die Eisporen auch Sporangien produzieren die bewegliche Zoosporen freisetzen. Diese können sich aktiv schwimmend im feuchten Substrat verbreiten. In infizierten Pflanzen werden ungeschlechtlich weitere Sporangien gebildet die durch Zoosporen zu einer weiteren Verbreitung des Pilzes führen. Treffen zwei unterschiedliche Pilze mit männlichen und weiblichen Paarungseigenschaften aufeinander, bilden sie durch geschlechtliche Vermehrung erneute Eisporen, die zur Überdauerung des Erregers im Boden beitragen.

 

Regulierungsstrategien

Vorbeugende Maßnahmen

  •  Anzucht-Temperaturen um 19 Grad
  • Kein verseuchtes Substrat verwenden
  • aktives Bodenleben fördern
  • Setzen von gut abgehärteten Pflanzen
  • Abends pflanzen
  • Tropfbewässerung nicht auf den Stängelgrund richten

Biologische Maßnahmen

  • Mikrobielle Präparate können das Bodenleben fördern und bodenbürtige Pilze unterdrücken, zum Beispiel Pflanzenschutzmittel auf Basis von Trichoderma-Arten
  • Der Bodenpilz Clonostachys rosea (vormals Gliocladium catenulatum) kann vorbeugend bei der Anzucht, beim Topfen, Auspflanzen und während der Kulturdauer in das Substrat gemischt oder auf den Boden gespritzt werden.

Direkte Bekämpfung durch zugelassene Pflanzenschutzmittel

Eine direkte Bekämpfung ist im ökologischen Landbau nicht möglich.

Bitte prüfen Sie unbedingt die aktuelle Zulassung und Anwendungsbestimmungen, zum Beispiel unter www.pflanzenschutz-information.de.

 

Letzte Aktualisierung 05.12.2019

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