Der Anbau ist jedoch auch für professionelle Gärtner nicht ganz einfach. Während die im Erwerbsanbau gängigen Sorten einen Ertrag von rund 25 Kilogramm pro Quadratmeter liefern, liegt er bei alten Sorten im Durchschnitt bei 10 Kilogramm. Bei großen Früchten und einer langen Vegetationsperiode können auch 12 bis 15 Kilogramm erreicht werden. Im professionellen Anbau werden die meisten Tomaten veredelt, bei den alten Sorten ist dies kaum zu empfehlen. Ihr Geschmack leidet und die Früchte werden durch die stärkere Wüchsigkeit der Unterlage zu weich und können deshalb schlechter transportiert werden. Schwierigkeiten machen die geringeren Resistenzen gegen Krankheiten, allen voran die Samtfleckenkrankheit. Tritt diese Krankheit einmal auf, kontaminieren ihre Sporen das Gewächshaus für die Folgejahre. Im ökologischen Anbau gibt es keine Bekämpfungsmöglichkeiten. Samtflecken treten im Gegensatz zu Phytophthora nicht im Freiland auf. Aber auch Echter Mehltau und Phytophthora sind problematisch. Um diesen drei Krankheiten vorzubeugen, ist der geschützte Anbau unter einer Regenkappe oder in einem gut lüftbaren Folientunnel geeignet.
Zu empfehlen ist der Anbau von alten Sorten im größeren Stil nur Gärtnern, die bereits Erfahrungen mit dem Tomatenanbau gemacht haben und die aufgrund der geringen Resistenzen ein separates Gewächshaus nutzen können. Gärtner mit weniger Erfahrung sollten besser zu bunten Neuzüchtungen greifen, die bereits Krankheitsresistenzen besitzen und akzeptable Erträge im Erwerbsanbau liefern.