Feld- und Kopfsalat

Feld- und Kopfsalat (Unterglas)

Feldsalat

Gefragt sind schnellwachsende Sorten, die gegen Echten und Falschen Mehltau tolerant sind. Das Saatgut sollte möglichst frei von Phoma (Infiziertes Saatgut ist dunkel gefärbt) und Falschem Mehltau sein. Viele Firmen bieten mittlerweile heißwasserbehandeltes Saatgut an. Geeignete Sorten sind Accent, Cirilla, Elan*, Favor, Granon und Juvert.

(* aus Biovermehrung erhältlich)

Kopfsalat

Wie beim Freilandanbau ist im Unterglasanbau (Haussalat) eine Resistenz gegen möglichst alle Rassen des Falschen Salat-Mehltaus unerlässlich. Besonders im Spätherbstanbau tritt die Krankheit praktisch immer auf. Geeignete Kopfsalat-Sorten sind Analena*, Brighton* und Maditta*.

(* aus Biovermehrung erhältlich)

Kulturweise

Feldsalat wird immer häufiger gepflanzt statt gesät. Dazu werden mehrere Körner in einen Erdpresstopf mit drei Zentimetern Kantenlänge abgelegt. Je nach Pflanzsystem werden auch Riegel verwendet (zwei oder drei aneinander gepresste Presstöpfe). Die Presstöpfe werden beim Pflanzen nur wenig in die Erde gedrückt. Vorteile der gepflanzten Kultur: Kürzere Kulturzeit, schnellere und sauberere Ernte sowie weniger Fäule, da die Blätter weiter vom Boden entfernt sind.

Düngung

Weil die Nährstoffgehalte in Gewächshausboden im Herbst oft sehr unterschiedlich sind, sollte zumindest der Stickstoffgehalt überprüft werden. In Sommerkulturen wie Tomate und Gurke muss die Düngung früh genug abgesetzt werden, damit der eingesetzte Stickstoff möglichst vollständig verwertet wird undkein größeren Mengen im Boden verbleiben.

Für Frühjahrssätze kann eine kleine Gabe eines schnell verfügbaren Stickstoffdüngers (zum Beispiel Hornmehl) sinvoll sein, wenn der Boden keinen Reststickstoff von den Vorkulturen aufweist (Nmin-Probe durchführen).

In Winterkulturen können wegen des fehlenden Lichts hohe Nitratwerte im Erntegut auftreten. Darum sollte eine zurückhaltende Düngung erfolgen, soweit diese überhaupt nötig ist. Die Gewächshaustemperatur muss dem Lichtangebot angemessen sein.

Klimaführung

Für beide Winterkulturen ist eine trockene Kulturführung Pflicht. Es sollte nur morgens an sonnigen Tagen bewässert werden. Wenn die Lüftungstemperatur nur wenige Grade über der Heiztemperatur eingestellt ist, kann die feuchte Luft entweichen. Mit Ventilatoren wird die Luft im Gewächshaus durchmischt, um für die Kultur ein günstigeres Klima zu schaffen, was besonders bei bedecktem Wetter und nachts erforderlich ist.

In Jahreszeiten, in denen gemäß der jeweiligen Verbandsrichtlinien das Heizen von Gewächshäusern erlaubt ist, kann die Nachttemperatur nach der Taupunkttabelle bestimmt werden, um die Ablagerung von Tau an der Pflanze zu verhindern.

Pflanzenschutz

Die wichtigsten Krankheiten, sowohl beim Feldsalat als auch beim Kopfsalat, sind im Winteranbau der Falsche Mehltau und der Grauschimmel (Botrytis). Eine gute Klimaführung, die zu hohe Luftfeuchtigkeit (>90 Prozent) und nasse Blätter verhindert, ist die wichtigste Gegenmaßnahme.

Beim Salat sollte nach Möglichkeit die Pflanzabstände nicht zu eng gewählt werden. Mit dem Einsatz von Mulchfolien oder Vliesen und durch hohes Pflanzen kann die Durchlüftung des Bestandes verbessert werden. 

Bei Feldsalat spielt zusätzlich die Saatgutgesundheit eine wichtige Rolle. Sowohl der Falsche Mehltau als auch Phoma können über das Saatgut übertragen werden. Das Saatgut sollte daher heißwasserbehandelt sein. Echter Mehltau tritt bei Feldsalat relativ häufig auf. Die Produktgruppe der Pflanzenstärkungsmittel, von denen einige zuvor auch gegen Echten Mehltau eingesetzt wurden, wurde im Zuge der Neuordnung des Pflanzenschutzrechtes neu definiert. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) führt die Pflanzenstärkungsmittel, deren Inverkehrbringen nach dieser Neuordnung nicht untersagt wurde, in einer Liste.

BVL: Pflanzenstärkungsmittel

Blattläuse an Kopfsalat: Im Gewächshaus treten vor allem die Pfirsichblattlaus und die gestreifte Kartoffellaus auf. Die Wahl von blattlausresistenten Sorten (nur resistent gegen die große Johannisbeerblattlaus) bringt daher keine Vorteile. Bei Befallsbeginn hilft eine Behandlung mit Kaliseife.


Letzte Aktualisierung 11.09.2020

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