In der ökologischen Karpfenerzeugung, die rund ein Prozent der gesamten deutschen Karpfenerzeugung ausmacht, ist der Einsatz von Futtermitteln stark reglementiert. Grundsätzlich erfolgt die Ernährung der Tiere über das natürliche Nahrungsangebot in den Teichen. Wenn dies nicht ausreicht, ist eine Zufütterung mit ökologischen pflanzlichen Futtermitteln oder Algen zulässig.
Hohe Preise für ökologische Futtermittel machen es für Ökokarpfenhalter schwer, wirtschaftlich rentabel zu arbeiten. Alternative, günstigere Ökofuttermittel könnten die Rentabilität der Biokarpfenerzeugung verbessern und die Entscheidung zur Umstellung von konventioneller auf ökologische Produktion erleichtern. In dem Forschungsvorhaben "Einsatz von Bioausputzgetreide in der Ernährung von Biokarpfen" hat die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (Institut für Tierzucht und Tierhaltung) Ausputzgetreide als Futtermittel getestet. Ausputzgetreide oder "Bruchkorn" fällt bei mechanischen Reinigungsprozessen an und setzt sich aus zerbrochenen Körnern, Untersaaten und Insektenresten zusammen. Es wird in der Geflügel- und Säugetierhaltung als Futterschrot eingesetzt.