Das Komfort- und Körperpflegeverhalten von Hühnern ist durch die Gefiederpflege, das Sand- und Sonnenbaden, sowie das Flügelschlagen und -strecken gekennzeichnet. Weiterhin sind hierzu auch die weiteren Aspekte des Wohlbefindens und der Gesundheit zu zählen.
Die Gefiederpflege bzw. das Putzen wird mit dem Schnabel und dem Fuß ausgeführt:
Beim Sandbaden wird Gefiederfett an Staubpartikel gebunden und mit dem Körperschütteln aus dem Gefieder entfernt, außerdem werden Parasiten beseitigt. Das Sandbaden erfolgt vor allem in den Nachmittagsstunden. Zuerst scharren die Hühner eine Mulde und lassen sich dort nieder. Es erfolgt eine weitere Lockerung der Mulde (Füße, Gefiederaufplusterung). Sand wird mittels Fuß- und Flügelbewegungen ins Gefieder geschleudert. Anschließend ruhen die Tiere bis sie das aufgeplusterte Gefieder kräftig ausschütteln. Das Sandbaden dauert etwa 20 Minuten und wird jeden zweiten Tag durchgeführt. Nur etwa zehn Prozent der Aktivitäten im Einstreubereich entfallen auf das Sandbaden.
Das Sonnenbaden beginnt morgens in den ersten Sonnenstrahlen und dauert etwa 20 Minuten. Hierzu liegen die Tiere mit ausgestreckten oberen Fuß und Flügel leicht auf der Seite. Dadurch können die Sonnenstrahlen bis auf die Haut dringen. Auch im weiteren Tagesverlauf findet Sonnenbaden statt.
Zum Komfortverhalten zählen weiterhin das Fuß-Flügelstrecken und das Flügelschlagen.
Dem natürlichen Licht kommt zur Gesunderhaltung und zur Verhaltenssteuerung des Huhnes eine besondere Aufgabe zu. Bei Lichtmangel drängen die Tiere an hellere Orte des Stalles (dies passiert auch bei guter Kunstlichtbeleuchtung, wenn irgendwo Tageslicht einfällt). Infolgedessen kann es zu großer Enge kommen und damit beispielsweise zu Herzschlag oder Hitzschlag. Rotes und weißes Licht aktivieren die Bewegung und Futtersuche. Blaues oder grünes Licht wirkt dagegen eher beruhigend.
Stalleinrichtungen bezüglich des Funktionskreises Komfort betreffen insbesondere das Stallklima. Für das Wohlbefinden der Tiere ist ein gesundes Stallklima Grundvoraussetzung. Das Stallklima wird durch die Lüftung, die Lichtverhältnisse und dem Lärmpegel im Stall bestimmt.
Die Lüftung in Geflügelställen erfolgt vorwiegend mittels Zwangslüftung bzw. in Kombination mit anderen Lüftungsarten. Die Schwerkraftlüftung funktioniert in der Regel nur bei maximal drei Meter Raumhöhe, in einer Nicht-Inversionslagengegend und bei einer Besatzdichte von maximal vier Hennen pro Quadratmeter.
Zwangslüftung:
Letzte Aktualisierung 25.06.2018