Das Ruhen der Hühner erfolgt im Stehen auf einem oder beiden Beinen, im Sitzen auf dem Boden oder auf der Stange (Körper auf den Füßen). Tagsüber beschränkt sich das Ruhen auf etwa sechs Prozent des Lichttages. Der Stoffwechsel ist dabei bis zu 50 Prozent gedrosselt und der Herzschlag verlangsamt.
Der Schlaf der Hühner erfolgt, wenn der Kopf nach hinten gelegt und im Gefieder versteckt ist. Der Tiefschlaf dauert meistens nur wenige Sekunden und wiederholt sich des öfteren.
Zum Ruhen werden erhöhte Plätze in Bäumen und Sträuchern bevorzugt. Hierzu baumen die Tiere auf. Erhöhte Plätze gewähren Überblick und Schutz vor Bodenfeinden. Unter Stallbedingungen mit Auslauf gehen die Hühner mit Beginn der Dämmerung in den Stall, baumen auf und ruhen bzw. schlafen während der ganzen Dunkelperiode. Ranghohe Tiere nehmen beim Aufbaumen die höchst gelegenen Sitzplätze ein.
Beim Sitzen auf der Stange oder einem Ast ist der Körper in einer stabilen Gleichgewichtsposition. Dies wird durch den Zug der Sehnen bei angezogenen Beinen ermöglicht, so dass die Zehen sich automatisch fest um die Stange klammern, ohne dass dazu Kraft angewendet werden muss.
Als Stalleinrichtungen für den Funktionskreis Ruhen und Schlafen sind in erster Linie Sitzstangen zu nennen. Sie fördern die Strukturierung des Stalles und bieten den Tieren Orte zum Ruhen und Schlafen. Zudem trennen sie die Tiere von dem anfallenden Kot und verringern die Verschmutzung des Einstreubereiches.
Das Aufbaumen ist für die Tiere viel unproblematischer als der Abstieg. Hier besteht eine wesentlich größere Verletzungsgefahr und es kann zu Knochenbrüchen kommen. Sitzstangen sollten dementsprechend abgerundet, gleitsicher, stufenförmig angeordnet und über Rostflächen angebracht sein.
Letzte Aktualisierung 29.03.2021