Öko-Hähnchen haben einen höheren Futterbedarf als konventionelle Tiere. Die Futterverwertung liegt hier bei eins zu 2,4. Zum Vergleich: Im konventionellen Bereich liegt die Futterverwertung bei eins zu 1,67.
Die Menge, die ein Tier am Tag frisst, ist vor allem abhängig vom Energiegehalt des Futters. Weil sich der Nährstoffbedarf und die Fähigkeit, bestimmte Nährstoffe verdauen zu können, mit dem Lebensalter ändert, wird in der Hähnchenmast die Phasenfütterung empfohlen. Mastbetriebe füttern in der Regel in drei Phasen, seltener auch in zwei.
Dreiphasige Fütterung in der Öko-Hähnchenmast | Lebensalter | Form | Futter in Kilogramm (im jeweiligen Lebensabschnitt) |
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Starter | 1. bis 2. Woche | Pellets | 0,6 |
Mittelmast | 3. bis 6. Woche | Pellets | 2,15 |
Endmast | ab der 7. Woche | Pellets | 3,5 |
Quelle: Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen, Managementhandbuch Ökomasthähnchen und Ökomastputen
In Deutschland werden in der Hähnchenmast überwiegend Pellets, in der Mastphase teilweise auch Mehlfutter eingesetzt. Mehlfutter verwenden vor allem Betriebe, die ihr Futter selbst mischen. Sie ergänzen zugekaufte Komponenten oder Mischungen in Mehlform mit selbst erzeugten Getreiden und Leguminosen.
Zusätzlich zum Hauptfutter nehmen Masthähnchen noch Grünfutter im Auslauf zu sich. Allerdings nur dann, wenn die Witterung es zulässt. Damit die Hähnchen auch dann Zugang zu Raufutter und Beschäftigung haben, wenn sie wegen schlechten Wetters nicht hinausgehen, brauchen sie Raufutter im Stall. Gut geeignet sind zum Beispiel Heu oder Luzernestroh.
Aminosäuren
Im Öko-Landbau ist die Verwendung von synthetisch hergestellten Aminosäuren nicht zulässig. Das heißt, der Aminosäurebedarf muss mit natürlichem Eiweiß gedeckt werden. Ziel im Öko-Landbau ist es, dabei 100 Prozent Eiweißfuttermittel einzusetzen. Da diese jedoch noch nicht überall und in ausreichender Menge in Öko-Qualität zur Verfügung stehen, dürfen übergangsweise noch bis zu fünf Prozent konventionelle Eiweißfuttermittel beigemischt werden, überwiegend Maiskleber oder Kartoffeleiweiß. Ab 1.1.2022 ist konventionelles Eiweiß (bis zu 5 %) nur noch bei Jungtieren zugelassen.