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BIOFACH Kongress-Schwerpunkt 2022: "Organic.Climate.Resilience."

Widerstandsfähige Landwirtschafts- und Ernährungssysteme rückt der internationale Bio-Kongress in den Fokus, wenn sich die Bio- und Naturkosmetik-Branche zur nächsten Ausgabe des Messe-Duos BIOFACH und VIVANESS vom 15. bis 18. Februar 2022 versammelt. Die Bio-Branche diskutiert an den vier Messe-Tagen vor Ort und digital ein hochaktuelles Thema von gesellschaftspolitischer Reichweite.

Messestand auf der Biofach

Nach erfolgreicher digitaler Ausgabe in 2021 plant die NürnbergMesse die BIOFACH und VIVANESS 2022 wieder vor Ort im Messezentrum Nürnberg. Dann mit neuer Tagefolge von Dienstag bis Freitag. Im Fokus steht die Vor-Ort-Veranstaltung mit digitalen Ergänzungen, um den Kundinnen und Kunden aufbauend auf den positiven digitalen Erfahrungen aus 2021 den größtmöglichen Mehrwert zu bieten. Einer der zahlreichen Pluspunkte: Ausgewählte Beiträge des BIOFACH und VIVANESS Kongresses stehen im Livestream und on demand zur Verfügung.

Das Schwerpunktthema des Kongresses gestalten alljährlich der internationale Schirmherr der Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel, IFOAM – Organics International und der nationale ideelle Träger, Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft, BÖLW, gemeinsam mit der BIOFACH.

Louise Luttikholt, Geschäftsführerin, IFOAM – Organics International zum Schwerpunktthema Organic.Climate.Resilience.: "Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass wir nachhaltige Lebensmittelsysteme brauchen, die die Auswirkungen der Klimakrise abmildern, ihnen standhalten und sich bestmöglich an sie anpassen können. Wir brauchen Lebensmittelsysteme, die stabil und widerstandsfähig gegenüber außergewöhnlichen Klimaereignissen sind, um den Zugang zu einer ausreichenden und nachhaltigen Versorgung mit gesunden Lebensmitteln für alle zu gewährleisten. Unsere Verwundbarkeit, die unseres Planeten und unserer Ernährungssysteme ist uns während der globalen Pandemie noch deutlicher geworden. COVID 19 hat auch unseren Blick auf die größte globale Krise, mit der wir konfrontiert sind, geschärft: Die Klimakrise."

"Die Wissenschaft bestätigt, dass globale Extreme wie die Klimakrise oder Pandemien mit der Art und Weise, wie wir mit der Natur umgehen, zusammenhängen. Die Forschenden machen uns aber auch Mut. Sie sagen, dass es in unserer Hand liegt, Krisen zu lösen. Dafür muss ökologisches Wirtschaften das neue Normal werden. Resiliente Systeme auszubauen vom Acker bis zum Teller, das drängt. Wie wir unser Essen herstellen, unsere Betriebe aufstellen und Wirtschaft nachhaltig machen, das wird die Mammutaufgabe jeder Regierung und von uns allen sein", so Tina Andres, designierte Vorstandsvorsitzende BÖLW, die dem deutschen Spitzenverband ab dem 11. November 2021 vorsteht.

Louise Luttikholt: "Angesichts globaler Pandemien sehen wir mehr denn je die Notwendigkeit von Resilienz. Besonders die Klimakrise gefährdet unsere Lebensgrundlagen und somit Landwirtschaft und Ernährung. Die gute Nachricht ist: Bio als System, das auf den Prinzipien Gesundheit, Ökologie, Fairness und Sorgfalt basiert, funktioniert heute schon. Das zeigen Millionen Bauern und Lebensmittelherstellerinnen weltweit."

Tina Andres bekräftigt: "Bio macht die Lebensmittelproduktion widerstandsfähiger. Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern halten nur so viele Tiere auf ihren Flächen, wie Klima und Böden vertragen. Noch ein Klimavorteil liegt unter unseren Füßen: nämlich im Boden. Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern halten ihre Böden gesund, die dann Wetterextreme wie Dürre oder Starkregen besser abpuffern. Mit den humusreichen Böden binden Öko-Landwirtinnen und -Landwirte wirksam überschüssiges CO2 auf der Luft. Wenn wir die Menge des im Boden gespeicherten Kohlenstoffs um nur 0,4 Prozent pro Jahr erhöhen, können wir den jährlichen Anstieg von CO2, einem der Hauptverursacher der Klimakrise, stoppen! Das Bio-System stabilisiert nicht nur den einzelnen Hof im Kleinen, sondern sorgt in der Gesamtheit für eine größere Sicherheit für die Wirtschaft und Gesellschaft vor Ort. Ein weiterer Schlüssel liegt in unseren Händen und heißt: klimafreundlich essen."

Effekte von Bio auf Resilienz und "Farm to Fork"-Strategie

Auch beim Klimaschutz bringt Bio positive Effekte: Empirische Messungen ergeben, so der Thünen Report 65, dass die Böden unter ökologischer Wirtschaftsweise in unseren gemäßigten Klimazonen weniger Treibhausgase produzieren. Bio-Böden weisen im Schnitt einen 10 Prozent höheren Gehalt an organischem Boden-kohlenstoff auf. Sie entnehmen über die Photosynthese der Pflanzen CO2 aus der Atmosphäre und legen es dauerhaft im Humus fest.

In Europa hat die "Farm to Fork"-Strategie unlängst zum Ausdruck gebracht, dass die Landwirtschaft eine wichtige Rolle bei der Stärkung der Widerstandsfähigkeit vielfältiger und oft einzigartiger landwirtschaftlicher Systeme spielen muss.

Neben der Einführung ökologischer Anbaumethoden erfordert der Aufbau widerstandsfähiger Lebensmittelsysteme den schrittweisen Verzicht auf chemische Düngemittel, die für den Großteil der in die Atmosphäre freigesetzten und klima-schädlichen Distickstoffmonoxid-Emissionen verantwortlich sind, eine Reduzierung der Lebensmittelverschwendung, die bis zu 10 Prozent der Treibhausgasemissionen ausmacht, und einen Übergang zu klimafreundlicher Ernährung.

BIOFACH und VIVANESS Kongress 2022 onsite und online

Der Fokus für den Kongress liegt 2022 auf dem Live-Erlebnis – Die Bio-Community begegnet sich im BIOFACH Kongress persönlich vor Ort im NCC Ost und Mitte. Auch der VIVANESS Kongress findet auf dem Messegelände statt. Neu in 2022 ist die zusätzliche digitale Abbildung ausgewählter Kongressbeiträge: Ausgesuchte Vorträge werden aufgezeichnet und können danach auf der digitalen Plattform als Video abgerufen werden (Videos on demand). Darüber hinaus werden einzelne Kongressbeiträge live gestreamt und auf der digitalen Plattform (talque) in Echtzeit übertragen. Alle Messeteilnehmenden haben automatisch Zugang zur digitalen Plattform.

Quelle: Pressemitteilung NürnbergMesse

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