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BÖLW begrüßt Pläne des BMEL zur Tierhaltungskennzeichnung

Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) stellte am 7. Juni die Eckpunkte der geplanten und verpflichtenden Haltungskennzeichnung vor. Marcus Wewer, Vorstand Handel des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) weist daraufhin, dass die Tierhalterinnen und Tierhalter auf Planungssicherheit für den notwendigen Umbau der Ställe angewiesen sind.

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"Es ist richtig, dass Verbraucherinnen und Verbraucher künftig lückenlos, transparent und eindeutig während eines Einkaufes nachvollziehen können, wie ein Tier gehalten wurde. Das geht nur mit einer verpflichtenden Kennzeichnung, wie sie nun eingeführt werden soll. Wenn die Pläne schnell umgesetzt werden, erhalten Tierhalter wiederum dringend benötigte Planungssicherheit für den notwendigen Umbau der Ställe. Damit der Umbau in der Breite und hin zu den besonders artgerechten Ställen gelingt, muss mehr getan werden, als aktuell mit der Anschubfinanzierung geplant ist. Es liegen Gutachten vor, die zeigen, dass mit einer Abgabe auf Fleisch der Umbau der Tierhaltung finanziert werden kann. Die Bundesregierung ist gefordert, es umzusetzen.  

Wichtig ist, dass das Ordnungsrecht justiert wird, um die Regeln für Transport und Schlachtung aller Tiere zu verbessern. Ebenso dringend müssen das Bau- und das Emissionsschutzrecht so angepasst werden, dass besonders artgerechte Ställe ermöglicht werden. Der Umbauplan muss sicherstellen, dass sich die Haltung der Tiere von den niedrigsten Stufen Schritt für Schritt hin zur artgerechteren Haltung entwickelt. Die Ausweitung der geplanten Kennzeichnung über Frischfleisch bei Schwein hinaus auf die Gastronomie, verarbeitete Produkte, andere Tierarten und die gesamte Lebenszeit der Tiere muss jetzt schnell von Bundesminister Cem Özdemir angepackt werden. 

Richtig ist, dass Bio, wie bei der Eierkennzeichnung, eine eigene Kategorie erhält. So bekommen nicht nur Verbraucher Klarheit. Es wird auch die notwenige Transformation der Landwirtschaft hin zu mehr Artenvielfalt, Gewässer- und Klimaschutz gestärkt. Die Landwirtschaft verursacht in Deutschland Jahr für Jahr 60 Mrd. Euro Schäden an Gemeingütern. Durch Überdüngung, zu viele Tiere auf der Fläche und viel zu viel Pestiziden. Bio gibt genau hier Antwort: Durch eine flächengebundene Tierhaltung, durch clevere Fruchtfolgen, die helfen auf Pestizide zu verzichten und einer Kreislaufwirtschaft, die ohne energieintensiven, synthetischen Stickstoffdünger auskommt. Bei Bio endet der Tierschutz nicht im Stall. Denn mit Biofutter wird auf Acker und im Grünland Lebensraum für Rebhuhn und Bienen geschaffen."

Quelle: Pressemitteilung des BÖLW

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