Detailansicht

BÖLW: Zukunftskommission Landwirtschaft mit wichtigem Signal und Regierungsauftrag

"Niemand kommt um die ökologische Transformation von Landwirtschaft und Ernährung herum. Alle in der ZKL sind sich einig, dass der Umbau drängt", kommentiert Kommissionsmitglied und Vorsitzender des Bio-Dachverbandes Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft, Felix Prinz zu Löwenstein, das Ergebnis der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL).

Logo BÖLW

Zehn Monate haben 30 Akteurinnen und Akteure aus Wirtschaft, Umwelt, Landwirtschaft, Tier- und Verbraucherschutz sowie Wissenschaft in der "Zukunftskommission Landwirtschaft" (ZKL) darum gerungen, ein "übergreifendes gemeinsames Verständnis zu entwickeln, wie mehr Tierwohl, Biodiversität, Klima- und Umweltschutz mit den fundamentalen Aufgaben der Erntesicherung und der ökonomischen Tragfähigkeit" gelingen kann. Jetzt hat das Beratungsgremium des Bundeskabinetts seinen Abschlussbericht "Zukunft Landwirtschaf" beschlossen.

"Niemand kommt um die ökologische Transformation von Landwirtschaft und Ernährung herum. Alle in der ZKL sind sich einig, dass der Umbau drängt", kommentiert Kommissionsmitglied und Vorsitzender des Bio-Dachverbandes Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Felix Prinz zu Löwenstein, das Ergebnis der ZKL. "Eine solche Einigkeit, dass es großen Bedarf gibt, das Agrar- und Ernährungssystem zu ändern, gab es noch nie. Die ZKL sendet damit das wichtige Signal an die Regierenden, den Umbau jetzt unverzüglich anzupacken."

Der BÖLW-Vorsitzende betont: "Die ZKL erkennt Öko als einziges Nachhaltigkeitsprogramm an, das wirkt und über einen relevanten und dynamischen Markt verfügt. Das stimmt! Denn Bio stärkt die gesamte Wertschöpfungskette und schützt Ressourcen im Paket von Artenvielfalt bis Wasser. Bio-Bauern, -Herstellerinnen und Händler produzieren das, was immer mehr Kundinnen und Kunden unterstützen."

Den Ball sieht Löwenstein klar im Feld der Bundesregierung, welche die Kommission eingesetzt hatte. Er warnte davor, die Ergebnisse in die Schublade zu stecken, wie das in vorherigen Kommissionen oder bei anderen Beratungsgremien der Fall war – oder die Verantwortung allein auf Verbraucherinnen oder Bauern abzuschieben. "Von der Flächenbindung der Tierhaltung bis zum Ökolandbau als wirkungsvolles Instrument des Umbaus: Was die ZKL hier als Konsens erreicht hat, muss jetzt in konkretes Handeln münden. Wir sehen sehr deutlich an der Vielzahl der Stellschrauben, dass das die künftige Arbeit der gesamten Bundesregierung betreffen wird und einen Paradigmenwechsel markiert."

Zu Löwenstein weiter: "Ein Weiter so bei der GAP, bei der Tierhaltung, bei Pestiziden, bei der Handels- oder Wirtschafts-, Gesundheits- oder Sozialpolitik? Geht nicht! Kanzlerin Merkel muss darauf ebenso reagieren wie alle aktuellen und künftigen Ressortchefs. Nachdem die Zeit reif war für eine Zukunftskommission Landwirtschaft ist nun die Zeit reif für zukunftsfähige Politik. Das Ziel: Resiliente Höfe und Unternehmen, die erfolgreich innerhalb planetarer Belastungsgrenzen wirtschaften."

Mit ein wenig Labelling hier oder Digitalisierung dort sei der Umbau nicht getan, das sei offensichtlich. Innovative Regeln für die Landwirtschaft führten dazu, dass jedes Schwein an die frische Luft kann, dass der Ausstieg aus chemisch-synthetischen Pestizide gelingt und dass Bäuerinnen auf heimischen Äckern den heimischen Bedarf an Essen ökologisch stillen – und davon gut leben können. Zugleich müsse es gemeinsam gelingen, die Ernährungswende zu meistern. Dazu gehöre, dass alle deutlich weniger Tierisches verzehrten und weniger Essen wegwerfen. Regierende und Bürgerinnen und Bürger bestimmten gemeinsam, ob der Umbau gelingt und dass Bio das neue Normal wird.

Quelle: Pressemitteilung des BÖLW

Nach oben
Nach oben