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BÖLW zur Afrikanische Schweinepest bei Hausschweinen

Nach dem Auftreten der Afrikanischen Schweinepest bei einem Hausschwein in Brandenburg fordert der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) die Behörden auf, Nachforschungen anzustellen und die Ausbreitung von infizierten Wildschweinen im Umfeld der Infektionsregionen einzudämmen.

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In Brandenburg ist zum ersten Mal in Deutschland ein Hausschwein durch das Virus der Afrikanischen Schweinepest (ASP) verendet. Bislang gab es nur infizierte Wildschweine – auch in der Umgebung des betroffenen Betriebes. Die Seuche ist für Menschen ungefährlich. Für Schweine ist die ASP tödlich, die Konsequenzen daher für jeden einzelnen Betrieb dramatisch und gefährdend für die gesamte Schweinehaltung in der Region und darüber hinaus. Denn es sei nicht damit zu rechnen, dass die Schweinepest in absehbarer Zeit ausgerottet wird, stellt der BÖLW in einer Pressemitteillung fest.

Wichtig sei, so der BÖLW, jetzt zügig in Zusammenarbeit von Betrieb und Behörden zu klären, welche Eintragspfade das Virus in den Bestand gebracht haben können. Der betroffene Bio-Betrieb durfte seine Tiere aufgrund einer amtlichen Anordnung schon seit September nicht mehr aus dem Stall lassen, weshalb die artgerechte Auslaufhaltung nicht als spezifischer Grund für die Ansteckung des Tieres infrage käme. Die üblichen strengen Infektionsschutzmaßnahmen, die für alle Betriebe gelten, habe der Hof eingehalten. Es müsse deshalb von Infektionsquellen ausgegangen werden, die auch konventionelle Schweinehalter betreffen können. Die Wissenschaft benenne hier beispielsweise den Menschen, Futter und weitere Infektionswege.

Der BÖLW fordert die Behörden auf, Nachforschungen anzustellen und die Ausbreitung der infizierten Wildschweine im Umfeld der Infektionsregionen einzudämmen, um die Verbreitung über deren Populationen so weit als möglich abzuschneiden.

Laut BÖLW zeige die Erfahrung aus Nachbarländern wie Polen jedoch, dass sich auch Deutschland auf lange Zeit darauf einrichten müsse, mit dem Virus und der von ihm ausgehenden Ansteckungsgefahr umzugehen. Das erfordere auch, dass Seuchen-Sicherheits-Konzepte entwickelt werden, die auf die einzelbetrieblichen Gegebenheiten zugeschnitten sind und zugleich tiergerechte Haltungsverfahren ermöglichen, wie sie in Bio-Betrieben praktiziert werden. Es gälte also beide Ziele zu kombinieren: größtmöglichen Schutz vor der Ausbreitung von Tierseuchen und artgerechte, für das Tierwohl unerlässliche Haltungsformen.

Der BÖLW fordert die Bundesregierung zudem auf, verstärkt in die Entwicklung von Impfstoffen zu investieren. Andere Tierseuchen, wie die Europäische Schweinepest, hätten gezeigt, dass hier Erfolge möglich sind. Allerdings brauche es dann auch eine konsequente Anwendung der Impfstoffe. Diese dem Tierwohl und der Tiergesundheit dienende Maßnahme dürfe nicht durch wirtschaftliche Interessen am Fleischexport verhindert werden.

Quelle: Pressemitteilung des BÖLW

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