Es wurde deutlich, dass die Öko-Rinderzucht nicht nur Herausforderungen wie den Klimawandel oder den zunehmenden Verlust der Biodiversität zu bewältigen hat, sondern auch unter dem Druck steht, den wandelnden gesellschaftlichen Wertvorstellungen zu entsprechen.
In Bayern fördert das Landesprogramm BioRegio Bayern schon seit einigen Jahre den ökologischen Landbau. Und mit "BioRegio 2030" gibt es das ambitioniert gesteckte Ziel bis Ende dieses Jahrzehnts 30 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche ökologisch zu bewirtschaften. Laut LKV Bayern wirtschaften bereits knapp 10 Prozent der bayerischen Milchviehbetriebe mit Milchleistungsprüfung (MLP-Betriebe) nach den Vorgaben der ökologischen Landwirtschaft.
Das Zielbild der ökologischen Zucht ist eine weidetaugliche, langlebige und vitale Kuh mit einem guten Leistungsniveau. "Speziell in der ökologischen Milchviehhaltung bekommt die Zucht eine grundlegende Bedeutung, der Fokus liegt nicht in erster Linie auf der Leistung. Zucht auf Langlebigkeit, eine gute Fruchtbarkeit und der Fokus auf die Fitnessmerkmale bilden den Grundstein für gesunde Milchkühe und ein erfolgreiches Herdenmanagement", sagt Stephan Sedlmayer, Präsident der LfL.
Im Rahmen der Online-Tagung der Ökologischen Rinderzucht diskutierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Praktikerinnen und Praktiker sowie Beraterinnen und Berater mit welchen Konzepten dieses Ziel unter den aktuellen Bedingungen erreicht werden kann. Die vorgestellten Konzepte verfolgten dabei verschiedene Ansätze, wie beispielsweise die Zucht auf Basis konventioneller Zuchtwerte, ökologische Zuchtprogramme, die Anpaarung mit Triple A sowie die Genetik für Weidehaltung.
Aufgrund der Fülle der Themen, welche die ökologische Rinderzucht bewegen, ist der fachliche Diskurs im Rahmen dieser Fachtagung von enormer Bedeutung. Hier ist besonders der Austausch zwischen Wissenschaft, Praxis und Beratung notwendig und hilft, den Wissenstransfer von der Forschung in die Praxis zu bewerkstelligen.
Quelle: Pressemitteilung LfL