"Verbraucherinnen und Verbraucher wollen Lebensmittel, die eine hohe Artenvielfalt sowie den Schutz von Gewässern, Klima und Nutztieren gewährleisten. Dafür zahlen sie auch gerne einen höheren Preis, wenn sichergestellt ist, dass das Geld auch tatsächlich bei den Erzeugerinnen und Erzeugern ankommt," sagt Bioland-Präsident Jan Plagge. "Bioland-Betriebe leisten viel für diesen gewünschten hohen Nachhaltigkeitsstandard und das muss über einen entsprechenden Erzeugerpreis honoriert werden. Wir haben deshalb den derzeit vollkostendeckenden Verkaufspreis auf Erzeugerebene ausgerechnet, der zwischen 68 und 73 Cent je Kilogramm Rohmilch liegt. Dieser Preis gibt allen Beteiligten in der Wertschöpfungskette Orientierung."
Damit stellt Bioland mehr Transparenz bei den Erzeugerkosten her, sowohl für Bioland-Milcherzeugerinnen und -erzeuger, als auch für die nachgelagerten Molkereien und Handelspartnerinnen und -partnern bis hin zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern. Um die Nachhaltigkeitsleistungen der Bioland-Milcherzeugerinnen und -erzeuger langfristig in Wert stellen zu können und Transparenz entlang der Wertschöpfungskette zu schaffen, prüft Bioland derzeit alle Möglichkeiten, die der neue Artikel 210a Gemeinsame Marktorganisation (GMO) für verbandlich organisierte Wertschöpfungsketten bietet.
Wie wird der Bioland-Milchpreis gerechnet?
Mit der Vollkostenrechnung wird ermittelt, welcher Verkaufsmilchpreis der Bioland-Milcherzeugerinnen und -erzeuger an die Molkereien erforderlich ist, um kostendeckend nach den hohen Bioland-Nachhaltigkeitsstandards produzieren zu können. Dabei werden auch die hohen Anforderungen bei Tierwohl, Biodiversität und Umweltschutz berücksichtigt. Ein vollkostendeckender Verkaufsmilchpreis bei Produktion nach Bioland-Richtlinien liegt demnach in einer Spanne von 68 bis 73 Cent je Kilogramm Rohmilch (ECM, netto). Im April lag der durchschnittlich ausgezahlte Bio-Milchpreis auf Erzeugerebene bei 54,3 Cent je kg Rohmilch.
Prämien und Nebenerlöse, z.B. aus Tierverkäufen, werden bei der Vollkostenrechnung auch einbezogen. Als Grundlage für die Berechnung durch die Bioland-Fachberatung dienen Daten des Kuratoriums für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V. (KTBL) sowie anderer Einrichtungen von Bund und Ländern.
Quelle: Pressemitteilung Bioland
