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NutriNet auf der Wissenschaftstagung

Das Praxisforschungsnetzwerk NutriNet hat auf der 16. Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau Anfang März ausgewählte Versuchsergebnisse präsentiert und in Workshops Aspekte der Praxisforschung diskutiert. Im Fokus der Wissenschaftstagung standen der Austausch zu wissenschaftlichen Arbeiten im Kontext der biologischen Landwirtschaft.

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"One Step Ahead - einen Schritt voraus": Das Motto der Wissenschaftstagung passt perfekt zum NutriNet und seinem Innovationsgeist. Im Projekt führen landwirtschaftliche Betriebe in sechs Regionetzwerken Praxisversuche zum Thema Nährstoffmanagement im Öko-Landbau durch. Beraterinnen und Berater und Forschende unterstützen sie dabei. Gemeinsam mit ihnen wählen die Netzwerk-Landwirtinnen und -Landwirte Fragestellungen aus, die ihnen unter den Nägeln brennen. Die Beraterinnen und Berater stellten die Ergebnisse von vier Versuchen in Brandenburg, Niedersachsen, Bayern und Nordrhein-Westfalen vor und diskutierten ihre Erkenntnisse mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem deutschsprachigen Raum.

Wilfried Stegmann, Regioberater des Netzwerks Niedersachsen vom Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen (KÖN), präsentierte einen Transfermulch-Versuch in Kartoffeln. Der NutriNet-Betrieb, auf dem der Versuch angelegt wurde, wollte herausfinden, wie er sein Kleegras bestmöglich verwerten kann. Nach zwei Versuchsjahren zeigte sich kein positiver Einfluss des Transfermulchs auf den Ertrag der Kartoffeln. Hingegen reicherte sich viel mineralischer Stickstoff im Boden an, der auswaschungsgefährdet ist. Der Hof entschied folglich, diese Form des Kartoffelanbaus einzustellen. "Ich hatte eine sehr interessante fachliche Diskussion mit Kolleg*innen zum Thema Transfermulch. Die Praxisforschung generell stieß auf der Tagung auf großes Interesse, sodass hier ein lebhafter Austausch stattfand", sagt Wilfried Stegmann.

August Bruckner von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) stellte im Rahmen seines Promotionsvorhabens im NutriNet-Projekt den innovativen Ansatz des Netzwerkversuchs vor. Diese Methode ermöglicht es, Forschung auf landwirtschaftlichen Betrieben unter vertretbarem Aufwand für die Betriebsleitenden durchzuführen und gleichzeitig wissenschaftlich fundierte und auswertbare Ergebnisse zu generieren. Bruckner untersucht, inwieweit Betriebe mit ähnlichen Standorteigenschaften als "ein" Versuchsstandort interpretiert werden können. Damit wäre es möglich, auf mehrere Wiederholungen des Versuchs je Hof zu verzichten. Die benötigten zeitlichen Ressourcen der einzelnen teilnehmenden Betriebe bleiben so relativ gering.

In einem Workshop zu Erfahrungen in der Praxisforschung diskutierten Henrike Rieken, Charlotte Kling, August Bruckner, Anne Droscha und Babett Jánszky, Projektpartnerinnen und Projektpartner von der HNEE, Demeter e.V. und dem Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BOELW), mit Kolleginnen und Kolelgen zur erfolgreichen Umsetzung von Praxisforschung. Was braucht es aus der Sicht der etwa 35 Diskussions-Teilnehmenden, um die Etappen und Hürden von Praxisforschungsvorhaben gut zu meistern? "Die Gespräche waren sehr spannend und ertragreich. Der Workshop hat unterstrichen, wie wichtig unter anderem eine gute Kommunikation von Erwartungen und Zielen in der Praxisforschung ist. Eine gute Moderation der Gruppenprozesse trägt erheblich zum Gelingen von Praxisforschung bei", sagt Babett Jánszky. Rieken und Jánszky stellten auf der Wissenschaftstagung auch die im NutriNet erarbeitete Landkarte der Praxisforschung vor, eine kreative Interpretation der Hürden und Potenziale von Praxisforschung. Sie steht hier zum Download zur Verfügung.

Hintergrund

Das NutriNet-Projekt zielt darauf ab, mithilfe eines bundesweiten Kompetenz- und Praxisforschungsnetzwerks erfolgreiche Nährstoffmanagementstrategien zu identifizieren, mit der Praxis zu erproben und weiterzuentwickeln. Daraus leiten sich konkrete Handlungsempfehlungen für Praxisbetriebe ab. Auf 60 Bio-Betrieben, die bundesweit zu sechs Regionetzwerken zusammengeschlossen sind, finden Praxisforschungsversuche statt. Die Regionetzwerke haben auch zum Ziel, Methoden der Praxisforschung weiterzuentwickeln. Sämtliche Projektaktivitäten werden durch einen kontinuierlichen Wissenstransfer begleitet.

Alle Ergebnisse des Projekts sowie Basisinhalte und Hintergründe zu einem optimierten Nährstoffmanagement werden kontinuierlich auf der Projektwebseite ergänzt. Interessierte können sich dort zu einem Newsletter anmelden, der über Neuigkeiten aus dem NutriNet-Netzwerk informiert.

Das Projekt "Kompetenz- und Praxisforschungsnetzwerk zur Weiterentwicklung des Nährstoffmanagements im ökologischen Landbau" wird gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau. Laufzeit: 2019 - 2024.

Quelle: Pressemitteilung NutriNet

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