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BioBitte-Dialogforum: Mehr regionales Bio in den öffentlichen Küchen Thüringens

Beim Dialogforum der bundesweiten Initiative "BioBitte – Mehr Bio in öffentlichen Küchen" des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft diskutierten am 16. September rund 50 Verantwortliche aus Landes- und Kommunalpolitik, Verwaltung, dem Bereich Gemeinschaftsverpflegung sowie aus der Ernährungswirtschaft über den Einsatz von ökologisch erzeugten Lebensmitteln in öffentlichen Küchen.

Gruppenbild

Andreas Horn, Beigeordneter für Sicherheit und Umwelt der Stadt Erfurt, Eva Schlüter von der Initiative BioBitte, Ute Baumbach und Sara Flügel vom Verein Thüringer Ökoherz (von links nach rechts) vor dem Erfurter Klima-Pavillon / Foto: BLE | Fotograf: Henry Sowinski

In Fachvorträgen und im gemeinsamen Austausch lag das Hauptaugenmerk auf den Einsatzmöglichkeiten regionaler Bio-Produkte in der Außer-Haus-Verpflegung (AHV), also in Kitas, Schulen, Kliniken und Kantinen der Verwaltung. 

Erfurt will Bio-Anteil in Kitas und Schulen kontinuierlich steigern

Andreas Horn, Beigeordneter für Sicherheit und Umwelt der Stadt Erfurt, ermutigte die Teilnehmenden des Dialogforums in seiner Begrüßungsrede, gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, um den Anteil an Bio-Lebensmitteln in öffentlichen Einrichtungen in ganz Thüringen zu erhöhen: "Wir wollen nicht nur auf den Tellern von Erfurter Kitas und Schulen mehr regionale Bio-Lebensmittel, sondern auch über den Stadtrand hinaus. Denn Bio aus der Region heißt, dass wir miteinander im Austausch bleiben müssen. Vernetzung und Austausch wie beim BioBitte Dialogforum sind wichtig, um regionale Wertschöpfungsketten zum Laufen zu bringen." Die Landeshauptstadt gehe dabei mit gutem Beispiel voran. "Ab dem Schuljahr 2022/23 wird sich der Bio-Anteil in der Schul- und Kitaverpflegung kontinuierlich steigern", sagte Horn. Dies sei ein weiterer Umsetzungsschritt der kommunalen Nachhaltigkeitsstrategie, mit dem die Stadt Erfurt die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln mit kurzen Transportwegen und regionaler Wertschöpfung fördern wolle.

Mehr "Bio made in Thüringen"

Auch Ute Baumbach, Vorstandsmitglied des Thüringer Ökoherz, dem Dachverband und Förderverein des Öko-Landbaus in Thüringen, setzte sich in ihrem Grußwort für mehr regionale Bio-Lebensmittel in den öffentlichen Kantinen, Küchen und Cafés ein: "Wertschöpfung beginnt bei der Wertschätzung! Von Nordhausen im Norden bis Sonnenberg im Süden, von Eisenach im Westen bis Altenburg im Osten – die Menschen in Thüringen haben Geschmack an Bio-Lebensmitteln aus der Region gefunden." Um diese Nachfrage nach "Bio made in Thüringen" in allen Landesteilen bedienen zu können, sei der Aufbau und Ausbau regionaler Wirtschaftskreisläufe bedeutend. "Auch um unabhängiger von globalen Krisen und Erschütterungen des Weltmarkts zu sein", so Baumbach. 

Hohes Nachfragepotenzial öffentlicher Küchen

"Bio steckt in der AHV in vielen Teilen Thüringens noch in den Kinderschuhen", so Sara Flügel, ebenfalls vom Thüringer Ökoherz, in ihrem Impulsvortrag zur landesweiten Bio-Versorgung. Zwar sei die Zahl der Thüringer Bio-Betriebe bis Ende 2021 auf insgesamt 745 Unternehmen gestiegen, auch gebe es in vielen Orten gute Beispiele in Hotellerie, Gastronomie und Catering – dennoch könnten öffentliche Küchen mit ihrem hohen Nachfragepotenzial den regionalen Öko-Landbau noch weiter ankurbeln. Wie nachhaltige Beschaffung von Lebensmitteln und Catering-Dienstleistungen andernorts funktioniert, zeigte Rainer Roehl von a’verdis, BioBitte-Partner vor Ort. Peter Schmidt von der Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg legte in einem weiteren Impulsvortrag Schritt für Schritt dar, wie die Umsetzung vom Bio-Konzept bis zum Zertifikat gelingen kann. 

Rückenwind für die nächsten Schritte

Einzelne Aspekte wurden in den Diskussionsforen vertieft. Unter anderem sprachen die Teilnehmenden darüber, wie Bedarfe ermittelt und Wertschöpfungsketten weiterentwickelt werden können. In einem zweiten Debattenraum teilten die Vernetzungsstelle Schulverpflegung Thüringen und das Amt für Bildung der Stadt Erfurt ihre Erfahrungen zu Qualitätsstandards mit nachhaltigen Aspekten im Vergabeverfahren für die AHV. Im dritten Forum standen die Wünsche der Gäste und die Möglichkeiten der Küche im Zentrum. Eva Schlüter von der Initiative BioBitte zog ein positives Fazit: "Das BioBitte-Dialogforum konnte erstmals Verantwortliche aus Politik, Verwaltung und Küchenleitungen aus dem gesamten Bundesland zusammenbringen und die Einsatzmöglichkeiten von regionalen Bio-Produkten in der Verpflegung verdeutlichen. Mit diesem Rückenwind können die Akteurinnen und Akteure in Thüringen mutig die nächsten Schritte gehen." Veranstalter des BioBitte-Dialogforums waren BioBitte-Partner a’verdis und die Bio-Stadt Erfurt in Kooperation mit dem Thüringer Ökoherz.

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