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BioBitte gibt dem Enzkreis Starthilfe zu mehr Bio in Großküchen

Im Enzkreis macht der Ökolandbau knapp ein Fünftel der landwirtschaftlichen Nutzflächen aus. Aber in der öffentlichen Gemeinschaftsgastronomie sind Bio-Produkte noch wenig verbreitet. BioBitte setzte bei einer Initialveranstaltung Anfang März erste Impulse, wie mehr Bio-Lebensmittel in der Außer-Haus-Verpflegung zum Einsatz kommen können.

Gemüse in einer Küche.

Foto: BMR Enzkreis / MLR

Der Enzkreis in Baden-Württemberg zählt zu den eher kleinen Kreisen des Bundeslandes. Beim Ökolandbau gehört die Region rund um die Kreisstadt Pforzheim jedoch zu den Vorreitern. Knapp 14 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe bewirtschafteten rund 19 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzflächen im Jahr 2019 ökologisch. In den öffentlichen Großküchen finden Bio-Produkte bisher allerdings nur vereinzelt Verwendung. Mit einer digitalen Initialveranstaltung stellte die Initiative BioBitte gemeinsam mit der Bio-Musterregion Enzkreis Anfang März die Weichen für mehr Bio in der öffentlichen Außer-Haus-Verpflegung des Kreises und darüber hinaus.

Rund 20 Personen – darunter Entscheidungsbefugte aus den Kommunen und Großkü-chen aus dem Enzkreis, der Stadt Pforzheim und dem benachbarten Landkreis Böblingen – informierten sich bei der Online-Veranstaltung über den Einsatz von Bio-Lebensmitteln. Kathrin Seidel von der Öko-Modellregion Paartal aus dem Landkreis Aichach-Friedberg sowie Alexandra Hunck und Sandra Schöpflin von der Bio-Stadt Karlsruhe berichteten in Impulsvorträgen von ihren praktischen Erfahrungen bei der Erhöhung des Bio-Anteils, dem politischen und praktischen Prozess. Insbesondere das Definieren, Setzen und Umsetzen der ersten Schritte stieß auf großes Interesse der Teilnehmenden. Denn bei Bio in der AHV stehe der Kreis noch am Anfang, räumt Marion Mack von der Bio-Musterregion Enzkreis ein.

Erste modellhafte Beispiele gibt es schon

Momentan gebe es bereits vereinzelt modellhafte Beispiele in der Bio-Musterregion, die biozertifiziert sind und Bio-Lebensmittel einsetzen. Auch in manchen kommunal getragenen öffentlichen Einrichtungen würden Bio-Cateringunternehmen bereits mit Bio-Lebensmitteln verpflegen. Darüber hinaus kennt Marion Mack Küchen, die ab und an Bio-Ware der landwirtschaftlichen Betriebe aus dem Kreisgebiet oder vom Großhändler beziehen, ohne zertifiziert zu sein und ohne den Einsatz von Bio-Lebensmitteln zu bewerben. "Ich sehe allerdings noch Kommunikationsbedarf, um die Verbraucherinnen und Verbraucher besser und hinreichend zu den Produkten, den Erzeugern und den besonderen Merkmalen der ökologischen Produktion zu informieren, damit auch in den Kantinen und Großküchen der Region die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln steigt", sagte die Projektmanagerin. Genau hier setzt BioBitte an und gibt Starthilfe bei den einzelnen Handlungsschritten.

Gute Ideen und hilfreiche Kontakte für erste Schritte

Um das Ziel eines höheren Bio-Anteils zu erreichen, sei der Austausch auf der BioBitte-Initialveranstaltung und ähnlichen Formaten enorm hilfreich, stellt Marion Mack fest: "Für die Bio-Musterregion war die Initialveranstaltung von BioBitte eine Bereicherung und ein guter Verknüpfungspunkt auch zu neuen Akteuren und zu den Kommunen." Sie habe einige gute Ideen und Kontakte erhalten, die ihr helfen können, um Küchen und öffentliche Träger vor Ort zu unterstützen.

"Bei der Initialveranstaltung wurde deutlich, wo im Enzkreis die Ansatzpunkte für mehr Bio in der AHV liegen", sagt Andreas Greiner vom Veranstalter und BioBitte-Regionalpartner ÖKONSULT: "Erstens braucht es auf der politischen Ebene Beschlüsse für konkrete Bio-Anteile in der Gemeinschafsverpflegung. Zweitens benötigen die Küchen vor Ort Beratung und Unterstützung. Und drittens müssen in der Region noch bessere Versorgungsstrukturen geschaffen werden", resümiert Greiner. Denn es gebe zwar schon viele Bio-Produzentinnen und -Produzenten vor Ort, das vorhandene Angebot und die bestehenden Strukturen für die Vorverarbeitung von Lebensmitteln für Großküchen seien aber noch ausbaufähig.

Vernetzungstreffen und regionale Zusammenarbeit geplant

Den Anstoß hat die BioBitte-Initialveranstaltung gegeben. Im nächsten Schritt will sich die Bio-Musterregion Enzkreis gemeinsam mit Betriebskantinen, Schulküchen und Ca-terern um den Zuschlag für das Projekt "Bio in der Gemeinschaftsverpflegung" des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) bewerben, um die regionale Zusammenarbeit weiter zu stärken. Des Weiteren seien Vernetzungstreffen geplant, bei denen landwirtschaftliche Bio-Erzeugerinnen und -Erzeuger und Küchenleitungen oder Träger öffentlicher Einrichtungen gemeinsam an einen Tisch kommen.

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