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Drei neue Öko-Modellregionen in Niedersachsen

In Oldenburg, Hameln-Pyrmont und im Hasetal entstehen neue Öko-Modellregionen. Wie das Landwirtschaftsministerium Niedersachsen mitteilt, können nun insgesamt sieben Regionen in Niedersachsen mit der Unterstützung des Landes den Öko-Landbau gezielt voranbringen.

Wappen Niedersachsen

"Ich bin überzeugt, dass wir Bio in Niedersachsen dadurch einen wichtigen Schub geben können. Die Nachfrage ist längst da", so Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast. "Wir wollen dafür sorgen, dass die Bio-Produkte auch aus der Region kommen." Die drei neuen Öko-Modellregionen (ÖMR) sollen in den Landkreisen Oldenburg, Hameln-Pyrmont und beim Zweckverband Hasetal (Teile der Landkreise: Emsland, Cloppenburg und Osnabrück) aufgebaut werden.

"Nach den bisher mit den Öko-Modellregionen gesammelten positiven Erfahrungen bin ich sicher: Mit diesem Schritt kommen wir dem mit dem Niedersächsischen Weg vereinbarten Ziel wieder ein Stück näher, den Anteil der ökologischen Landwirtschaft in Niedersachsen auszubauen", so Ministerin Otte-Kinast. Niedersachsen hat mittlerweile vier Öko-Modellregionen (ÖMR) in den Landkreisen Goslar, Holzminden, Uelzen und in der Stadt Hannover. Nun stellt das Land Fördermittel für drei weiteren ÖMR in Niedersachsen bereit. Über zunächst drei Jahre werden die Projekte in den drei Regionen mit jeweils bis zu 60.000 Euro bezuschusst.

Die von den interessierten Regionen eingereichten Konzepte wurden von einer beim Landwirtschaftsministerium eingerichteten Jury aus Fachleuten geprüft und bewertet. Anfang Juli gab das ML den Bewerber-Regionen grünes Licht.

Was steckt hinter einer Öko-Modellregion?

Ziel der Öko-Modellregionen ist es, regionale Bio-Wertschöpfungsketten "vom Hof bis auf den Teller" auf- und auszubauen. Denn die ökologische Landwirtschaft gewinnt zunehmend an Bedeutung für die Landwirtinnen und Landwirte in Niedersachsen aber auch für die nachgelagerten Unternehmensbereiche der Verarbeitung, des Handels sowie in der Gastronomie, der sogenannten Außer-Haus-Verpflegung. Das zeigt ein Blick auf die dynamische Umsatzentwicklung im Einzelhandel: Im Jahr 2020 konnte sich der Öko-Markt in Deutschland um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöhen – auf fast 15 Milliarden Euro. Dennoch beträgt der Öko-Anteil am gesamten Lebensmittelmarkt in Deutschland nur rund sieben Prozent. Deshalb bleiben noch bedeutende Produkt- und Käufergruppen für die Betriebe, Verarbeitungs- und Handelsunternehmen zu erschließen.

Die positiven Effekte des Öko-Landbaus reichen vom Schutz der biologischen Vielfalt, des Wassers und des Bodens bis hin zur Stärkung der Entwicklung des ländlichen Raumes. Die Konzepte der bereits bestehenden und der nun neu hinzugekommenen Öko-Modellregionen haben daher neben dem Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten auch den Aufbau von Netzwerken und Verbindungen zwischen landwirtschaftlichen Betrieben, örtlichen Unternehmen, der öffentlichen Verwaltung und der örtlichen Bevölkerung im Blick. In diesen Netzwerken können auch die künftigen Herausforderungen der ländlichen Räume besser bewältigt werden.

Hintergrund

Aufgrund der positiven Marktentwicklung des Öko-Landbaus und seiner besonderen Bedeutung für viele weitere Politik- und Gesellschaftsbereiche spielt der Öko-Landbau auch im "Niedersächsischen Weg" eine besondere Rolle: In der im Mai 2020 von der niedersächsischen Landesregierung mit Landwirtschafts- und Umweltorganisationen geschlossenen Vereinbarung über ein umfangreiches Maßnahmenpaket für den Natur-, Arten- und Gewässerschutz ist auch die Erhöhung des Anteils beim Öko-Landbau in der Niedersächsischen Landwirtschaft auf 15 Prozent bis 2030 vorgesehen.

Dass Öko-Modellregionen für dieses Ziel ein wichtiger Baustein sein können, zeigt sich beim Blick auf andere Bundesländer: In Bayern, Baden-Württemberg und Hessen werden mit der Einrichtung von ÖMR schon seit vielen Jahren gute Erfahrungen bei der Unterstützung und Ausweitung des Öko-Landbaus gemacht. Aber auch auf europäischer Ebene kommen die Erfolgsnachrichten an: So sollen künftig sogenannte Bio-Regionen von der EU gefördert werden. Das hat die Europäische Kommission in ihrem "Aktionsplan zur Förderung der Bio-Produktion" im Frühjahr festgehalten.

"In Niedersachsen haben wir längst erkannt, wie wichtig Ökomodellregionen für eine nachhaltige Bewirtschaftung unserer regionalen Ressourcen sind. Daher gehen meine herzlichen Glückwünsche und ein großer Dank an die engagierten Menschen vor Ort", so Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast.

Quelle: Pressemitteilung Landwirtschaftsministerium Niedersachsen

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