Oekolandbau.de: Wie kommt Ihr denn als kleine Initiative an die großen Handelskonzerne heran?
Barthelmé: Bei Öko-Marketing-Tagen durfte ich die Initiative vorstellen und habe dort einige Einkäufer kennengelernt. Es ist ganz viel Öffentlichkeitsarbeit, Networking und Klinkenputzen nötig. Angefangen habe ich mit dem Nachhaltigkeitsbeauftragten von REWE.
Grundsätzlich findet jeder unsere Idee spannend. Darauf können wir aufbauen. Es gibt für den Handel keinen Grund, nicht mitzumachen. Denn die Kunden fragen die von ihnen kreierten Produkte nach. Der Lebensmitteleinzelhandel muss sie nur verfügbar und bekannt machen. Die Händler sind die Champions der Logistik und der Warenpräsentation.
Oekolandbau.de: Viel leichter ist es vermutlich, Landwirtinnen und Landwirte zu gewinnen?
Barthelmé: Ja, wir haben viele Anfragen von Landwirten. Aktuell arbeiten wir bei der Milch mit 15 Betrieben zusammen und können noch nicht die gesamte Menge vermarkten. Und auch die Molkereien müssen mitmachen. Wir brauchen immer ein Tandem aus Erzeugern und Molkerei.
Mal geht der erste Kontakt über die Molkerei, mal über die Landwirte. In der Regel interessieren sich eher kleinere Molkereien für uns. Die großen arbeiten exportorientiert und haben kein Interesse daran, dass die Milchpreise hochgehen. Andere haben Angst, nur einen Teil ihrer Landwirte fair zu bezahlen. Aber irgendwo müssen wir ja anfangen, etwas zu verändern.