Da bei ökologischen Erfrischungsgetränken auf künstliche Aromen verzichtet wird, gibt es einige Geschmacksrichtungen, die sich nur schwer abbilden lassen. Denn nicht jede landwirtschaftliche Zutat lässt sich gut zu einem Aromaextrakt verarbeiten. Für das Verarbeitungsunternehmen ist hier eine gute Kooperation mit Lieferantinnen und Lieferanten von Extrakten empfehlenswert, um die Belieferung langfristig sicherzustellen. Dennoch gibt es ein zunehmend breiteres Angebot an Bio-Erfrischungsgetränken. Zum Beispiel kommen heimische Zutaten wie Apfel, Pflaume, Birne, Rhabarber oder auch Holunderblüte zum Einsatz. Diese werden mit Kräutern oder Gewürzen zu interessanten Geschmackskompositionen kombiniert. Aber auch eher unbekannte oder exotische Geschmacksrichtungen finden zunehmend Anklang. So wird das Sortiment der ökologischen Erfrischungsgetränke zum Beispiel von Zutaten wie Hanf, Rosenblüte, grünem Kaffee, Ingwer, Matcha oder Gurke aufgemischt. Trotz der gewissen Einschränkungen bei Extrakten kann die Produktentwicklung im ökologischen Herstellerunternehmen ihrer Kreativität hier freien Lauf lassen.
Gute Qualitätssicherung gefragt
Der bewusste Verzicht auf künstliche Zutaten macht ökologische Erfrischungsgetränke insbesondere für Geschmack und Farbe zu einem anspruchsvollen Produkt. Da natürliche Extrakte, Fruchtsäfte oder Fruchtmark verwendet werden, kommt es zu Ansammlungen von Fruchtfleisch und gegebenenfalls auch zu einer Trübung des Getränkes. Dies ist völlig natürlich, kann aber von Ernte zu Ernte schwanken. Auch Säure- oder Zuckergehalt der eingesetzten Zutaten können je nach Ernte variieren. Um möglichst gleichbleibenden Geschmack und Farbe zu erhalten, müssen Rezepte gegebenenfalls regelmäßig angepasst werden. Eine gute Kommunikation zu Verbraucherinnen und Verbrauchern ist daher empfehlenswert, um diese auf natürlichen Schwankungen hinzuweisen.
Mischen oder Brauen – das ist hier die Frage
Klassiker unter den Erfrischungsgetränken sind die gemischte Limonade oder Fruchtsaftschorle. Hier mischen Hersteller Grundzutaten zusammen und versetzen diese mit Kohlensäure – fertig ist das Produkt. Die Getränke werden durch Pasteurisierung der Fruchtsäfte oder -konzentrate konserviert.
Seit einigen Jahren erfreuen sich jedoch auch Getränke mit Brauzutaten, wie zum Beispiel Dinkel- oder Gerstenmalz zunehmender Beliebtheit. Diese fermentierten Produkte können das Sortiment bereichern und stellen insbesondere für Unternehmen, die aus dem Brauereiwesen kommen, einen weiteren Produktzweig dar. Zusätzlich haben sie den Vorteil eines vergleichsweise geringen Zuckergehaltes. Aber auch in diesen Getränken findet sich Zucker, sonst werden die Getränke zu sauer.
Der Zuckergehalt ist für Limonaden vorgeschrieben: Er beträgt mindestens sieben Prozent, bei weniger Zucker dürfen die Getränke nicht den Namen Limonade tragen.
Nachgefragte Produkte
Wie das Ökobarometer des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) jährlich neu zeigt, sind alkoholfreie Getränke aus ökologischer Produktion bei Verbraucherinnen und Verbrauchern beliebt. Schließlich geben über 50 Prozent der Konsumentinnen und Konsumenten an, zumindest gelegentlich solche Produkte zu kaufen, 17 Prozent davon greifen sogar häufig bis ausschließlich zur ökologischen Alternative.