Wer Marketingmaßnahmen im Bio-Handel effizient gestalten und ein übergeordnetes konsequentes Marketingkonzept erarbeiten will, sollte seine (potenziellen) Kundinnen und Kunden genau kennen. Um die Kundschaft gezielt anzusprechen, segmentiert man sie nach unterschiedlichen Zielgruppen. Dies sind Gruppen von Marktteilnehmerinnen und-teilnehmern die sich durch bestimmte Merkmale von der Gesamtheit aller unterscheiden.
Bewährt hat sich dabei die Darstellung des Gesellschafts- und Zielgruppenmodells "Sinus-Milieus", welches versucht Menschen nach ihren Lebensstilen und Werthaltungen zu gruppieren. Dafür werden zunächst demografische Merkmale wie Alter, Geschlecht, Familienstatus und sozioökonomische Merkmale wie Bildung, Gehalt und Beruf analysiert. Daneben spielen psychografische Merkmale wie gesellschaftliche Einstellung, Motivation, Lebensstil und Kaufverhalten eine wichtige Rolle. Mit diesem Wissen kann die Händlerin oder der Händler die Kundinnen und Kunden im Stil ihrer Lebenswelt durch zielgerichtete Marketingmaßnahmen bildlich und emotional ansprechen. Wie die Gesellschaft, verändern sich auch Milieus und Zielgruppen. Daher sollen im Folgenden einige, für den Bio-Handel relevante Zielgruppen kurz porträtiert werden.
Ernährungsumstellung mit dem ersten Kind
Nach wie vor werden über 90 Prozent der Einkäufe im Fachhandel von Frauen getätigt. Besonders jungen oder werdenden Müttern mit hohem Bildungsabschluss ist die Gesundheit ihrer jungen Familie wichtig. In dieser Lebensphase steigen viele Familien auf Bio-Produkte um. Kleinkinderfreundlichkeit, zum Beispiel in Form einer Spielecke, eine Abteilung für (Klein-)Kinderprodukte und alles für die moderne Frau, wie zum Beispiel Naturkosmetik, sollte daher zur Grundausstattung im Bio-Laden gehören. Weitere Einblicke zur zielgruppenspezifischen Ansprache von Frauen bietet die Bild der Frau-Studie des Springer Verlags "Weibliche Insights als Plattform für Positionierungen und Kampagnen".