FH oder Uni – wo ist der Unterschied?

FH oder Uni – wo ist der Unterschied?

Nach dem Abi ist vor dem Studium – die Entscheidung, wohin es gehen soll, ist nicht leicht. Dabei geht es nicht nur um die Suche nach dem passenden Studiengang, sondern auch um die Wahl zwischen (Fach-)Hochschule und Uni. Auch wenn die Unterschiede inzwischen kleiner geworden sind, lohnt sich ein vergleichender Blick.  

Kaum sind die aufregenden Wochen der Abizeit vorbei, stehen die nächsten großen Entscheidungen an. Denn wer plant, bereits im Wintersemester mit dem Studium zu starten, sollte sich direkt nach den Prüfungen mit der Wahl des Studienfachs und der passenden Uni oder Hochschule beschäftigen. Das ist gar nicht so einfach, denn die Auswahl ist riesig. Auch auf die kleinen Unterschiede zwischen (Fach-)Hochschule (FH) und Uni sollte man achten.

Laut dem Statistischen Bundesamt haben sich im Studienjahr 2023 481.500 Studienanfängerinnen und Studienanfänger erstmals für ein Studium an einer deutschen Hochschule eingeschrieben.

    Lange Zeit hielt sich das hartnäckige Vorurteil, dass (angehende) Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausschließlich an Universitäten studieren und arbeiten, während Abiturientinnen sowie Abiturienten, die mehr Lust auf Praxis haben, den Weg des (Fach-)Hochschulstudiums wählen. Das mag lange eine treffende Beschreibung gewesen sein, doch seit Einführung des Bachelor-/Mastersystems im Zuge des Bologna-Prozesses ist dies Geschichte. In den Unis wird inzwischen ebenfalls verstärkt auf den Praxisbezug geachtet und die Forschung an Hochschulen, wie sie heute eigentlich nur noch genannt werden, steht der an Universitäten in nichts nach.

    Die Qual der Wahl

    Letztlich ist die Entscheidung eine ganz persönliche. Entweder, weil es den gewünschten Studiengang eben nur an einer der beiden Institutionen gibt, oder weil man aus individuellen Gründen bewusst den einen oder anderen Weg wählt. Wer beispielsweise Medizin, Rechtswissenschaften, Geisteswissenschaften oder auf Lehramt studieren will, hat meist keine andere Wahl als an einer Universität zu studieren, denn diese Fächer werden ausschließlich dort angeboten.

    Angehende Studierende an Unis müssen sich im Klaren sein, dass die Studiengänge oft sehr groß sind. Prall gefüllte Hörsäle sind daher keine Seltenheit. Hochschulen hingegen haben den Vorteil der Intimität. Kleinere Studiengänge, weniger Personen in den Seminaren und schon früh praxisbezogene Aufgaben und Projekte – oft auch in Zusammenarbeit mit Unternehmen aus der Wirtschaft. Hinzu kommen ganze Praxissemester, in denen die Studierenden erstmals für einen längeren Zeitraum Unternehmensluft schnuppern können. Statt sechs werden dann sieben Semester absolviert. Ein prüfender Blick auf die Studienverlaufspläne, die die Dauer im Detail wiedergeben, lohnt sich.

    Voraussetzungen fürs Studium

    Abi in der Tasche und dann studieren, wo man will? Ganz so einfach ist es nicht, denn beide Wege haben eigene Regeln. Wer eine allgemeine Hochschulreife hat, der darf grundsätzlich an jeder deutschen Universität sowie Hochschule studieren. Abiturientinnen und Abiturienten mit einer fachgebundenen Hochschulreife dürfen ebenfalls an die Uni, aber nur das Fach der jeweiligen Fachrichtung belegen. Für das Studium an einer FH/Hochschule ist es ausreichend, eine Fachhochschulreife in der Tasche zu haben.

    Neu gemischt werden die Karten nach erfolgreichem Abschluss des Bachelor-Studiums. Denn egal, ob ein Bachelor an einer Uni oder FH absolviert wurde, er berechtigt für ein Master-Studium an beiden Institutionen. Wer noch einen Schritt weitergehen will und eine Promotion nach dem Master anstrebt, muss sich in jede Richtung informieren. Einige (Fach-)Hochschulen haben Promotionsrecht, in der Regel liegt das aber vor allem bei den Unis. Auch über die "Eignung" der Promotionsstudierenden entscheiden die Unis individuell. Es ist also durchaus möglich, als Absolventin oder Absolvent einer FH an der Uni seinen Doktor zu machen, wenn es die gewünschte Uni zulässt.


    Einblicke in Öko-Studiengänge

    Salate auf einem Acker.

    16.05.2024Bildung

    Wie viel Öko steckt im Gartenbaustudium an der FH Erfurt?

    Module rund um den Öko-Landbau sind in den agrarwissenschaftlichen Studiengängen inzwischen weit verbreitet. Doch wie sieht es im Gartenbau aus? Wir haben mit Birgit Wilhelm von der FH Erfurt gesprochen, die dort Professorin für ökologischen Pflanzenbau ist.

    mehr lesen
    Uni Kassel Witzenhausen

    10.05.2024Bildung

    Ökologische Landwirtschaft an der Uni Kassel studieren

    Gleich mehrere Alleinstellungsmerkmale kennzeichnen das Landwirtschaftsstudium im Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften der Universität Kassel: eine lange Tradition in der Beschäftigung mit Umweltthemen, die internationale Ausrichtung und die Art und Weise, wie verschiedene wissenschaftliche Disziplinen zu einem vernetzten Denken und Handeln zusammengeführt werden.

    mehr lesen

    Besonderheiten im Öko-Studienangebot

    Der Öko-Landbau hat sich inzwischen als Konstante innerhalb der Agrarstudiengänge etabliert. Unis und Hochschulen bieten nicht nur jede Menge Wahl- und Pflichtmodule in diesem Bereich an, sondern auch komplette Studiengänge, die sich einzig und allein dem Öko-Landbau widmen. Zu den Unis/Hochschulen mit eigenem Bachelor- und Master-Studiengang gehören die Uni Kassel-Witzenhausen sowie die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde.

    Die Uni Hohenheim sowie die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und die TH Bingen bieten ab dem 4. Semester eine Spezialisierung beziehungsweise Vertiefung an. Die Uni Hohenheim hat zusätzlich einen englischsprachigen Öko-Master-Studiengang im Programm.

    Besonderheiten wie ein duales Studium, bei dem sowohl der Bachelor-Abschluss als auch der Berufsabschluss zum Landwirt/zur Landwirtin absolviert werden, gibts in Weihenstephan-Triesdorf, an der Universität Kassel-Witzenhausen sowie an der Hochschule Eberswalde und der TH Bingen. Double Degrees, bei denen an zwei Unis gleichzeitig ein Abschluss erworben wird, sind möglich an der Uni Hohenheim und an der Uni Kassel-Witzenhausen. Die zweite Uni ist dabei meist eine Partneruni im Ausland.

    Welche Studiengänge es noch im Bereich Öko-Landbau gibt, welche Voraussetzungen sie haben und weiterführende Links finden Sie in unserem Übersichtsartikel.    

    Trainee als Berufseinstieg

    Studium fertig und noch auf der Suche nach dem richtigen Berufseinstieg? Das von der FiBL Projekte GmbH koordinierte Traineeprogramm Ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft ist eine spannende Möglichkeit, den Einstieg in ein Unternehmen aus der Öko-Branche zu wagen. Wie das Ganze aussieht und was Unternehmen und Trainees aus dem aktuellen Jahrgang zu erzählen haben, finden Sie in unserem Artikel zum Traineeprogramm sowie im Interview mit den Trainees.


    Letzte Aktualisierung 15.05.2024

    Nach oben
    Nach oben