Oekolandbau.de: Welche Fähigkeiten sollten die Menschen in diesem Arbeitsfeld im besten Fall mitbringen?
Charis Braun: Wir haben in einem Workshop mal eine Gruppe von Wertschöpfungsketten-Entwicklerinnen bzw. Regionalmanagerinnen gefragt: Welche Rolle habt ihr eigentlich? Die Antworten waren zahlreich: Von der Organisatorin, Vermittlerin, über die Vernetzerin, Mediatorin bis hin zur Forscherin. Das zeigt die große Vielfalt in diesem Berufsfeld.
In unserer Arbeit bei zwischenfeld versuchen wir ein Bewusstsein zu schaffen, was es für eine Stelle beim Aufbau von Wertschöpfungsketten braucht. Was sind die Aufgaben? Wo sind die Grenzen? Wofür gibt es Fachleute, die helfen? Es ist wichtig zu wissen, was auf die Person zukommt. Aber die Bewerberinnen und Bewerber müssen nicht alles wissen. Bei speziellen Themen, wie zum Beispiel Hofnachfolge oder Umstellung auf ökologische Landwirtschaft, gibt es bereits gute Angebote, etwa bei den Verbänden oder Landwirtschaftskammern.
Entwicklerinnen und Entwickler von Wertschöpfungsketten können eine Chance für Unternehmen sein und das Marktpotenzial sichtbar machen. Sie tragen wertvolles Wissen zusammen und schaffen einen Überblick.
Oekolandbau.de: Stimmen aus der Praxis kritisieren, dass den Managerinnen und Managern von Wertschöpfungsketten die praktische handwerkliche Erfahrung fehlt, um die Bedürfnisse der Unternehmen zu verstehen und vertreten zu können. Stimmt das?
Charis Braun: Die Kritik habe ich auch schon häufiger gehört. Dennoch können Managerinnen und Manager eine Chance für Unternehmen sein und das Marktpotenzial sichtbar machen. Sie tragen wertvolles Wissen zusammen und schaffen einen Überblick. So können sie einen Rahmen bieten, um dieses Potenzial zu nutzen – was Unternehmen im Tagesgeschäft häufig nicht leisten können.