Zentraler Teil des Projekts war es, Befragungen in acht Restaurants in ganz Deutschland durchzuführen. Diese Restaurants boten vier Wochen lang Gerichte mit alten Sorten oder mit Fleisch alter Rassen an. Zwei Wochen lang kommunizierten die Restaurants die Besonderheiten des Angebots zusätzlich über Einleger in der Speisekarte. Anschließend wurden insgesamt 722 Gäste mittels Fragebogen befragt.
Dabei zeigte sich, dass der Begriff "Agrobiodiversität" nicht für die Kommunikation mit Verbraucherinnen und Verbrauchern geeignet ist. Auch das Prinzip "Erhaltung durch Nutzung" verstanden viele Verbraucherinnen und Verbraucher nicht unmittelbar. Inhaltliche Schwerpunkte, die sich dagegen für die Vermittlung des Themas eignen, sind Regionalität, Geschmack und Verantwortung.
Die Gäste bewerteten das Angebot von Gerichten mit alten Sorten oder mit Fleisch alter Rassen sehr positiv. Es zeigte sich, dass dieses Angebot Gastronomiebetrieben ein Alleinstellungsmerkmal bieten kann. In den meisten Fällen lohnte sich das auch finanziell.
Die ergänzende Kommunikation der Gerichte durch Einleger in der Speisekarte erhöhte sowohl die Wahrnehmung als auch die Nachfrage des Angebots deutlich.
Die befragten Restaurantgäste ließen sich je nach ihrer Einstellung in vier Gruppen einordnen.
- 30 Prozent der Befragten gehörten zu den "problembewussten Biodiversitäts-Engagierten". Sie besaßen das höchste Verantwortungsbewusstsein hinsichtlich der Erhaltung alter Sorten und Rassen.
- 22 Prozent der Befragten wurden der Gruppe der "problembewussten Hedonisten" zugeordnet.
- 33 Prozent der befragten Gäste zählten zu den "gering informierten Hedonisten".
Für diese beiden Gruppen stand der Genussaspekt im Vordergrund. - Die "Gleichgültigen" machten 15 Prozent der Gäste aus. Sie hatten für das Thema Agrobiodiversität kein großes Interesse.
Zu den ausführlichen Ergebnissen des Projekts 11NA041