Auswahl der Zuchtstämme
Im Rahmen des Projekts wurden Sortenprototypen entwickelt. Diese können in Zusammenarbeit mit der Saatzuchtwirtschaft zu erfolgreichen Sorten weiterentwickelt werden. Zu Projektbeginn wurden 300 Liniensorten ausgewählt, die den Anforderungen des Ökolandbaus entsprechen. Aus dem Zuchtmaterial des ersten Zuchtjahres wurden dann die besten 40 Stämme bestimmt. Diese wurden in den nächsten drei Versuchsjahren an verschiedenen Standorten auf Qualität und Ertrag geprüft.
Dabei stellte sich heraus, dass sich vier Zuchtstämme besonders für den Ökolandbau eigneten. Gemeinsam mit Erzeugern, Brauern und Mälzern wurde schließlich ein Zuchtstamm ausgewählt. Die Getreidezüchtungsforschung Darzau meldete diesen Stamm im Jahr 2015 zur Öko-Wertprüfung des Bundessortenamtes an. 2017 wurde der Stamm unter dem Sortennamen Odilia zugelassen.
Untersuchung auf Flugbrand
Mithilfe von einzelnen DNA-Abschnitten, sogenannten Markern, wurden spezielle Merkmale wie Flugbrandresistenz oder Malzqualität gezielt kombiniert. Dabei wurden Merkmale so vermischt, dass sie für die Sommerbraugerste unter Öko-Bedingungen besonders positiv sind.
Die Untersuchung im Gewächshaus zeigte, dass verschiedene genetische Ursachen für Flugbrandtoleranz existieren. Sie können auch mit Markern erfasst werden. Die gute Resistenz der Vergleichssorte "Steffi" konnte allerdings noch nicht mit Markern erfasst werden. Der Gewächshaustest trägt dazu bei, dass zukünftig gezielter auf Flugbrand geforscht werden kann.
Neben der inzwischen zugelassenen Sorte stehen noch weitere Stämme zur Verfügung. Auch sie zeigten gute Einzeleigenschaften. In weiteren Versuchen sollen die besten Stämme weiter kombiniert und verbessert werden.
Zu den ausführlichen Ergebnissen des Projekts 10OE072