Nur zwei der vier Versuchsjahre ergaben tatsächlich aufschlussreiche Ergebnisse. Der Praxisversuch wurde in der Hopfensorte "Perle" durchgeführt. Sie ist als Zuchtsorte gegen den Falschen Mehltau weniger sensitiv. Anfällige, alte Landsorten sind für den modernen Ökolandbau nicht mehr geeignet. Im Versuch schnitten die Hydroxide mit 25 Prozent weniger Reinkupfer ebenso gut ab wie der damalige Standard Kupferoxychlorid mit 4 kg/ha.
Variante / Befall (%)kg Cu/ ha*a | Kontrolle | Funguran | F. progress | F. prog. + Biplantol | F. prog. + Frutogard | F. prog. + Herbagreen | Cuprozin progress | CuCaps |
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4 | | 1,84 | | | | | | |
3 | | | 1,48 | 2,36 | 0,44 | 2,94 | 1,78 | 4,33 |
2 | | | 2,91 | 5,26 | 0,70 | | | |
0 | 87,5 | | | | | | | |
Die Zugabe von Synergisten verbesserte die Wirkung meist noch zusätzlich. Hier erzielte das phosphonathaltige Mittel "Frutogard" die besten Ergebnisse gegen Falschen Mehltau. Dieses Mittel wird von den Öko-Verbänden im Hopfenbau jedoch abgelehnt.
Eine neue Kupfer-Variante bestand aus verkapseltem Kupfersulfat. Mit den sogenannten "CuCaps" konnte wenig Kupfer sehr effektiv eingesetzt werden. Sie zeigten im Praxisversuch großes Potential.
Pilzbefall im Öko-Hopfenbau
Die Pilzkrankheit Falscher Mehltau stellt für den ökologischen Hopfenbau die größte Herausforderung dar. Öko-Bestände sind im Vergleich zum konventionellen Hopfenbau deutlich stärker davon betroffen. Abbildung 3 zeigt die erhöhte Befallsspitze im Öko-Hopfen sehr deutlich. Die grünen Pfeile weisen auf den Einsatz von kupferhaltigen Pflanzenschutzmitteln während der Saison hin. Der Versuch belegt, dass ein vollständiger Verzicht auf Kupfer im ökologischen Hopfenbau bislang nicht möglich ist.
Zu den ausführlichen Ergebnisse des Projekts 09OE058