Merkmale der Bio-Konsumierenden
Bei den Jungpflanzenversuchen erzielten alle Stecksubstrate eine gute bis sehr gute Durchwurzelung. Die Unterschiede zwischen den kokos- oder torfbetonten Substraten waren dabei gering. Die vier Zentimeter Töpfe hatten zwischen den Kammern fünf bis sechs Millimeter Platz und boten den Öko-Stecklingen so eine optimale Größe. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit kam es während der ersten Anzuchtwoche teilweise zum Befall mit Botrytis und Phytophthora. Bei den untersuchten Substraten ohne Kompost bzw. mit mehr als 20 % Kompost, starben bei heißen Temperaturen die Wurzeln ab. Hier bildete sich Nitrit. Bei Substraten mit zehn Prozent bis 20 Prozent Kompost in der Mischung trat dieser Effekt nicht auf.
Die Jungpflanzen waren nach vier Anzuchtwochen fertig. Die aktuell im Öko-Landbau verwendeten Presstöpfe wurden in guter Qualität erzeugt. Ihre Durchwurzelungszeit betrug jedoch sechs Wochen. Sie kamen daher erst zwei Wochen später auf die Anbaufläche. Das hatte eine verzögerte Entwicklung zur Folge.
Die Öko-Stecksubstrate waren mit der konventionellen Variante vergleichbar.
Schwächer entwickelte und/oder spät gepflanzte Jungpflanzen führten in allen drei Versuchsjahren zu geringeren Erträgen im Vergleich zu stark entwickelten Jungpflanzen. Insgesamt waren die Erträge hoch bis sehr hoch. Das deutete auf gute Jungpflanzen und eine gute Kultivierung des Bestands hin.
Mutterpflanzenhaltung
Je nach Vermehrungsbetrieb kann die Mutterpflanzenhaltung bis zu fünf Jahre dauern. Erst dann steht eine ausreichende Menge an vermehrten Jungpflanzen zur Verfügung. Nach Einschätzungen der Versuchsbeteiligten ist eine ökologische Vermehrung von Erdbeeren möglich. Die Pflanzen müssen dabei während der ersten zwei Jahre in einem Ökosubstrat kuliviert werden. Anschließend sollen sie weitere zwei Jahre im Boden weitervermehrt werden. Zukünftige Versuche sollten untersuchen, ob eine ökologische Mutterpflanzenhaltung in einem Gewächshaus möglich ist und wie lange diese für eine Jungpflanzenproduktion genutzt werden können.
Zu den ausführlichen Ergebnissen des Projekts 11OE039