Dürrfleckenkrankheit (Alternaria solani)

Dürrfleckenkrankheit und Hartfäule

Alternaria solani (Sorauer), und A. alternata (Fr.), Abteilung Schlauchpilze

Beschreibung des Schadbildes an Kartoffeln

Ab Juni werden bevorzugt auf den älteren Blättern rundliche, braune Flecken unterschiedlicher Größe sichtbar, die sogenannten Dürrflecken. Darin bilden sich häufig schwarze, konzentrische Ringe. Die Flecken können auch am Stängel vorkommen und sind, im Gegensatz zur Krautfäule, scharf vom gesunden Gewebe abgegrenzt. Auch über das Blatt verteilte Sprühflecken treten auf. Bei stärkerem Befall fließen die Flecken zusammen, die Blätter färben sich gelb-grün und sterben ab.

An der Kartoffelknolle bilden sich deutlich eingesunkene Flecken mit wulstigen Rändern. Sie setzen in das Knollengewebe hinein fort, welches morsch und schwarz wird, sind jedoch vom gesunden Gewebe scharf abgegrenzt . Diese Hartfäule tritt erst während der Lagerung auf.

Ähnliche Schaderreger

Kraut- und Knollenfäule führt zu ähnlichen Blatt- und Knollensymptomen, ihre Flecken sind jedoch weniger stark vom gesunden Gewebe abgegrenzt und weisen keine Ringe auf.

Phomaund Fusarium verursachen ähnliche Schäden an Kartoffelknollen in der Lagerung

 

Schadwirkung

Zum Wirtskreis des Erregers zählen viele Kultur- und Wildpflanzen, darunter Nachtschattengewächse, Kreuzblütler und Salat-Arten. Neben dem Kartoffelanbau stellt sie vor Allem im Tomatenanbau ein Problem dar.

Ältere oder gestresste Pflanzen werden bevorzugt befallen, zum Beispiel bei hohen Temperaturen, übermäßiger oder mangelnder Feuchtigkeit, oder mangelnder Düngung. Beregnung und regelmäßige Taubildung fördern die Entwicklung von Alternaria.

Biologie der Pilzkrankheit

Der bodenbürtige Pilz überwintert in Abfallhaufen, an abgestorbenem Kartoffellaub und an befallenen Knollen im Boden. Von dort infiziert er durch Sporen, die sogenannten Konidien, das Kartoffellaub, wo sich an Blattflecken weitere Konidien bilden die den Pilz weiter verbreiten. Regen nach einer Trockenperiode und hohe Temperaturen (26 Grad) führen zu einer starken Vermehrung des Pilzes. Die Sporen sind lange keimfähig und werden durch Wind über weite Entfernungen verbreitet.

Werden die Konidien durch Regen in den Boden eingewaschen oder haben verletzte Knollen bei der Ernte Kontakt mit befallenem Laub, werden die Knollen infiziert. In unverletzte Kartoffelschalen kann der Erreger nicht eindringen. Die Hartfäule entwickelt sich dann im Lager.

Regulierungsstrategien: vorbeugen und bekämpfen

Vorbeugende Maßnahmen im Kartoffelbau

  • Gute Nährstoffversorgung
  • Verwendung von gesundem Saatgut
  • Anbau wenig anfälliger Sorten (zum Beispiel Marabel, Linda, Agria, Granola, Donella, Treff)
  • Ausgereifte Knollen bei trockenem Boden ernten
  • Beschädigungsfreie Ernte
  • Gesunde, weitgestellte Fruchtfolge
  • Bei der Ernte aussortierte Knollen nicht auf dem Feld belassen

Maßnahmen bei Ernte und Lagerung:

  • Kraut vor der Ernte entfernen
  • Sorgfältige Ernte um Verletzungen zu vermeiden
  • Optimale Lagerbedingungen um rasche Wundheilung zu fördern (siehe Knollenfäule)

Direkte Bekämpfung im Kartoffelbau

Bei einer Krautfäulebekämpfung mit kupferhaltigen Pflanzenschutzmitteln wird Alternaria miterfasst. Da der Pilz bevorzugt ältere Pflanzen befällt, die in ihrer Knollenbildung weit fortgeschritten sind, sind direkte Bekämpfungsmaßnahmen in früh- und mittelreifenden Kartoffelsorten meist nicht anzuraten. Derzeit sind keine Pflanzenschutzmittel gegen Alternaria im Ökologischen Kartoffelbau zugelassen.

Direkte Bekämpfung in Tomaten mit zugelassenen Pflanzenschutzmitteln

Im Anbau von Tomaten sind derzeit Pflanzenschutzmittel auf der Basis von Kupferhydroxid zugelassen. Die Anwendungsmenge Reinkupfer pro Hektar und Jahr ist nach den deutschen Ökologischen Anbauverbänden und EU-Rechtsvorschriften uterschiedlich eingeschränkt.

Letzte Aktualisierung 11.04.2017

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