Die Krankheit bildet eine Vielzahl scharf umgrenzter, schokoladenbrauner Flecken mit rotbraunem Rand. Sie treten ab der Blüte zuerst im unteren Bereich der Pflanze auf und befallen Blätter, Stängel, Blüten und Hülsen. Die Pflanze wirkt durch die relativ gleichmäßig verteilten kleinen Flecken dunkel besprenkelt. Mit zunehmendem Verlauf hellt sich die Mitte der Flecken auf und trocknet aus. Bei wechselnden, feuchten und trockenen Witterungsperioden entstehen hell und dunkel schattierte Ringe innerhalb der Flecken.
Bei anhaltend hoher Luftfeuchtigkeit verbreitet sich der Pilz aggressiv: die Flecken fließen zusammen und größere Blattareale verfärben sich dunkel. Auf der Ober- und Unterseite der Blätter bilden sich typisch graue, flaumige Sporenrasen. Starker und früher Befall kann zu Abwurf von Blättern, Blüten und Hülsen und zum Lagern führen.
Ähnliche Schaderreger
Brennflecken können ähnliche schattierte Ringe innerhalb der Nekrosen aufweisen, außerdem treten Mischinfektionen auf. Die Erreger können anhand der dunklen Sporenbehälter mit gelbem bis blassrosa Sporenschleim des Brennfleckenerregers unterschieden werden. Sind keine Sporen zu sehen, wird ein befallenes Blatt zusammen mit feuchtem Zellstoff über Nacht in einen verschlossenen Behälter gegeben.
Falscher Mehltau hat ähnlich graue Sporen wie die Schokoladenflecken, allerdings nur an der Blattunterseite. Er verursacht unscharf abgegrenzte, gräulich braune und oft hell gesprenkelte Blattflecken.
Schadwirkung im Leguminosenanbau
Die Schokoladenfleckigkeit befällt neben Ackerbohnen auch Wicken, Gartenbohnen, Erbsen, Sojabohnen und Linsen. Meist verläuft sie harmlos und tritt besonders an alternden Blättern auf. Sie führt unter ungünstigen Wachstumsbedingungen und Standortverhältnissen, besonders bei hoher Luftfeuchtigkeit, zu Ertragsverlusten.
Bei feuchtwarmer Witterung führt das starke Pilzwachstum zum Absterben von großen Blattarealen, Abwurf von befallenen Blättern, Blüten und Hülsen, verkümmerten Hülsen und Ausbildung von kleinen oder gar keinen Bohnen. In schlimmen Fällen können ganze Pflanzen absterben und Ertragsverluste bis 50 Prozent entstehen.
Biologie und Entwicklung der Pilzkrankheit
Der Pilz überwintert durch Dauersporen im Boden sowie auf Durchwuchs, Winterkulturen und Pflanzenrückständen der Leguminosen sowie Wildpflanzen. Er kann seltener auch durch Saatgut übertragen werden. Aufgrund seines Feuchtigkeitsbedarfes tritt der Schwächeparasit meist ab Ende Mai verstärkt auf. Optimale Entwicklungsbedingungen bestehen bei 15‒20 °C und, für die Sporenbildung, eine Luftfeuchtigkeit über 80 Prozent. Die Sporen werden mit dem Wind verbreitet und können bei entsprechender Luftfeuchtigkeit auch trockene Blätter infizieren. Begünstigt wird eine Infektion durch Honigtauauscheidungen von Blattläusen wie der Erbsenblattlaus und der schwarzen Bohnenlaus. Unter trockenen Bedingungen ruht der Pilz im Pflanzengewebe.
Der Krankheitsverlauf wird auch durch das Vorhandensein natürlicher Gegenspieler reguliert, und durch natürlich auftretende Bodenbakterien und verschiedene auf Blättern und im Boden lebende Pilze gebremst.
Regulierungsstrategien: vorbeugen
Vorbeugende Maßnahmen
Breite Reihenabstände und gründliche Unkrautkontrolle fördern gut belüftete und rasch abtrocknende Bestände
Wahl gut drainierter und luftiger, wenig saurer Standorte
Frühe Aussaat und Sicherung einer kräftigen Jugendentwicklung, ausreichend Phosphor und Kalium Versorgung
Sorgfältige Einarbeitung von Pflanzenrückständen
Fruchtfolgeabstände von vier bis fünf Jahren
Niedrige Sorten wählen. Sortenempfehlung der Beschreibenden Sortenliste des Bundessortenamtes beachten. 2016 sind allerdings keine deutlichen Unterschiede der Anfälligkeit für Botrytis vermerkt.
Mischfruchtanbau mit Getreide, vor Allem Hafer oder Gerste, sowie Mais reduziert den Krankheitsdruck
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