Biologie und Verhalten als Nützling
Kopf und Brust vom Weibchen sind schwarz, der Hinterleib ist gelb gefärbt. Die sehr seltenen Männchen sind dagegen vollständig schwarz. Die Vermehrung von Encarsia formosa erfolgt vorwiegend über Jungfernzeugung (Parthenogenese). Es entstehen hauptsächlich weibliche Nachkommen. Männchen entstehen nur durch Hyperparasitierung.
Encarsia-Weibchen bilden während ihrer dreiwöchigen Lebensdauer etwa 50, maximal 300 Eier aus. Diese werden mit Hilfe eines Legestachels in die älteren Larven der Weißen Fliegen abgelegt. Die Entwicklung des Parasitoiden durchläuft mehrere Stadien in den Nymphen der Weißen Fliege, die dann absterben. Parasitierte Nymphen/Puppen färben sich schwarz oder braun. Die Gesamtentwicklung von Encarsia formosa dauert bei 20 Grad 28 Tage, bei 25 Grad 16 Tage.
Anwendungsempfehlung
Versendet werden die von Encarsia formosa parasitierten Nymphen der Weißen Fliege, die auf Kartonkärtchen aufgeklebt sind. Diese sind im unteren Drittel der Pflanzen gleichmäßig im Pflanzenbestand anzubringen. Nach frühestens zehn Tagen sind alle Schlupfwespen geschlüpft. Wichtige Voraussetzung für die Ausbringung der Schlupfwespen sind Tagestemperaturen von mindestens 18 Grad. Bei niedrigeren Temperaturen ist die Vermehrungsrate der Weißen Fliege höher und unter 15 Grad werden keine Encarsia-Eier mehr abgelegt.
Die Aktivität und Vermehrung der Schlupfwespen wird durch Temperaturen zwischen 20 Grad und 27 Grad bei einer Luftfeuchte von maximal 70 Prozent gefördert. Auch der Lichtbedarf ist zu beachten, der bei mind. 4200 Lux, bzw. optimal bei 7300 Lux liegt.
Im Gewächshaus benötigt man fünf bis zehn Schlupfwespen pro Quadratmeter bei Zierpflanzen, im erwerbsmäßigem Gemüsebau fünf Nützlinge pro Quadratmeter. Der Einsatz sollte nach 14 Tagen wiederholt werden.
Encarsia formosa kann besonders an Nachtschattengewächsen mit der räuberischen Wanze Macrolophus caliginosus kombiniert werden.