Zweipunkt-Marienkäfer (Adalia bipunctata)

Zweipunkt-Marienkäfer (Adalia bipunctata)

Bedeutung des Zweipunkt-Marienkäfers

Der Zweipunkt-Marienkäfer gehört zu den wichtigsten Blattlaus-Gegenspielern. Er kommt natürlich vor, kann aber auch gezielt ausgebracht werden. Diese und auch andere heimische Marienkäferarten kommen von Jahr zu Jahr seltener vor. Grund dafür ist unter anderem der Asiatische Marienkäfer (Harmonia axyridis), der sich zunehmend vermehrt und die Nahrungsgrundlage heimischer Arten gefährdet. Außerdem vertilgen sich Marienkäferarten gegenseitig, wobei der Verzehr von Eiern und Larven des Asiatischen Marienkäfers aufgrund giftiger Substanzen zum Tod vieler heimischer Arten führt.

Biologie und Verhalten als Nützling

Die Käfer sind 3,5 bis 5,5 Millimeter groß und sehr variabel in Färbung und Musterung. Meist sind sie rot und mit einem schwarzen Punkt je Flügeldecke. Es gibt aber auch vollständig schwarz gefärbte Käfer mit zwei roten Punkten je Flügeldecke. Von anderen Marienkäfern unterscheiden sie sich durch ihre vollständig schwarz gefärbte Unterseite. Die Larven ähneln den Siebenpunkt-Marienkäferlarven, sind jedoch deutlich kleiner.

Im Freiland findet man die Käfer vorwiegend in der Krautschicht von Gehölzen, in Gehölzsäumen, Wiesen und Feldern. Käfer und Larven fressen Blattläuse oder auch Schildläuse. In günstigen Jahren können bis zu zwei Generationen pro Jahr gebildet werden. Die Käfer überwintern unter der Baumrinde, in dichten Grasbüscheln oder in Gebäuden. Die Weibchen legen ihre Eier nach der Überwinterung in die Nähe der Blattlauskolonien ab. Nach knapp einer Woche schlüpfen die Larven, die sich nach etwa zwei Wochen Entwicklungszeit verpuppen. Nach einer Verpuppungszeit von sechs bis acht Tagen schlüpfen die Larven. Sie vertilgen etwa 150 Blattläuse pro Tag wobei auch die adulten Tiere täglich etwa 50 Blattläuse verspeisen.


Wo kann ich Nützlinge kaufen?

Das Infoblatt beinhaltet eine Liste der in Deutschland kommerziell erhältlichen Nützlinge mit Anwendungsmöglichkeiten und Bezugsquellen

  • Erscheinungsjahr: 2014
  • Herausgeber: Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen
  • Autorin: Dr. Annette Herz, JKI Institut für Biologischen Pflanzenschutz
  • Zum kostenlosen Download (PDF-Dokument)

Einsatzmöglichkeiten im Freiland

Schaderreger

Adalia bipunctata ernährt sich räuberisch von Schildläusen und Blattläusen, dazu gehören unter anderem folgende Arten:

Anwendungsempfehlungen

Adalia bipunctata werden kommerziell produziert. Dadurch kann der Einsatz während der gesamten Vegetationsperiode erfolgen. Sie werden als Larven in Holzwolle oder Buchweizenspelzen geliefert und durch Ausstreuen in der Nähe der Blattlauskolonien auf die Pflanzen ausgebracht. Ein Befeuchten der Pflanzen kurz vor der Ausbringung fördert die Haftung des Streumaterials mit den darin befindlichen Larven auf der Blattoberfläche. Einsatzmenge: zwei bis fünf Larven pro Quadratmeter mit wiederholtem Einsatz nach ca. zwei Wochen.


Lesetipp:

Wo kann ich Nützlinge kaufen?

Das Infoblatt beinhaltet eine Liste der in Deutschland kommerziell erhältlichen Nützlinge mit Anwendungsmöglichkeiten und Bezugsquellen

  • Erscheinungsjahr: 2014
  • Herausgeber: Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen
  • Autorin: Dr. Annette Herz, JKI Institut für Biologischen Pflanzenschutz
  • Zum kostenlosen Download (PDF-Dokument)

Letzte Aktualisierung 06.12.2021

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