Kümmelanthraknose

Kümmelanthraknose (Mycocentrospora acerina)

Schadbildbeschreibung

Während der Schossphase bilden sich zuerst am Stängel ovale, rot umrandete, dunkelbraune, im Zentrum hellere Flecken, die schnell den Stängel ganz umfassen. Bei hoher Feuchtigkeit ist im Zentrum der Flecken ein olivgrüner, später fast schwarzer Konidienbelag zu sehen. Die Pflanzenteile oberhalb des Stängelbefalls werden chlorotisch, welken und sterben ab.

Anfangs tritt der Befall deutlich nesterweise in Erscheinung. Befallene Blätter zeigen rundliche, später unregelmäßig werdende, braunschwarze Flecken, verwelken und sehen im weiteren Verlauf wie verbrannt aus. Bei einer Infektion der Dolden färben sich die Blütenblätter braun, bei Nässe verfaulen sie. Es werden weniger Samen ausgebildet oder die Dolde trocknet ganz ein.

Junge Pflanzen werden manchmal schon im Herbst infiziert und können sehr schnell vollständig absterben.

Biologie in Kürze

Der Pilz überdauert mittels Chlamydosporen, die im Boden bis zu fünf Jahre überleben können. Der Erreger wird schon bei Temperaturen um den Gefrierpunkt aktiv.

Zur Infektion über vorhandene Wunden benötigt er Wasser. Auch eine Übertragung mit dem Saatgut ist möglich. Nach der Entwicklung im Wirt bilden sich am Myzel auch Konidien, die der Neuinfektion weiterer Pflanzen dienen und bei sehr hoher Feuchtigkeit als grünlicher Belag auf den Läsionen sichtbar werden können. Die Infektion erfolgt vor allem bei nasser Witterung und relativ niedrigen Temperaturen von 5 bis 15 Grad.

Regulierungsstrategien

Vorbeugende Maßnahmen

  • Anbaupausen (mindestens vier Jahre),
  • Unkrautbekämpfung,
  • Entfernung von Pflanzenrückständen,
  • gesundes Saatgut,
  • größere Standweiten,
  • mäßige Stickstoffdüngung.

Direkte Maßnahmen / zugelassene Pflanzenschutzmittel

In Deutschland sind keine Pflanzenschutzmittel zugelassen.

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