Schadbildbeschreibung
Der Befall beginnt an den älteren Blättern, teilweise auch am Stängel. Sichtbar werden zuerst kleine gelbe, unregelmäßige Flecken. Diese vergrößern sich rasch zu hellbraunen Läsionen mit dunklem Rand. Auf den eingetrockneten, braunen Flecken entwickeln sich schwarze, kugelförmige Sporenbehälter (Pyknidien), die mit bloßem Auge gerade noch erkennbar sind. Ein chlorotischer Hof um die Blattläsionen ist relativ schwach ausgeprägt. Die Blätter können bei sehr starkem Befall vergilben und vertrocknen. Meist treten die Symptome im Spätsommer bei regenerischem Wetter oder starker Taubildung auf.
Schadwirkung
Der Erreger befällt glatte, krause und Wurzelpetersilie gleichermaßen. Septoria ist eine der bedeutendsten Krankheiten im Anbau von Petersilie. Die Ausbreitung verläuft bei feucht-kühler Witterung mit hoher Luftfeuchtigkeit rasant. Der Erreger befällt glatte, krause und Wurzelpetersilie gleichermaßen. Andere Wirtspflanzen sind nicht bekannt. Neben dem Falschen Mehltau ist Septoria die bedeutendste Krankheit im Anbau.
Regulierungsstrategien
Vorbeugende Maßnahmen
- Fruchtfolge: Anbaupausen von mindestens fünf Jahren
- Abstand von Neusaaten zu befallenen Flächen von mindestens 10 Metern
- Sortenwahl: Petersiliensorten sind unterschiedlich stark anfällig für Septoria, aber es existiert keine vollständige Resistenz. Angaben zur Anfälligkeit der Sorten sind in der Beschreibenden Sortenliste des Bundessortenamtes mit Stand 2002 enthalten, wobei die besten Sorten die Boniturnote 2 aufweisen (Skala: 1 - resistent, bis 9 - sehr anfällig).
- Befallsfreies Saatgut verwenden
- Weitere Pflanzabstände
- Beregnung anpassen (wenn möglich morgens und von unten her bewässern, damit Blätter schnell abtrocknen)
- Staunasse Standorte meiden
- Pflanzenreste gründlich beseitigen oder einarbeiten
- Zur Stärkung der Pflanzeneigenen Abwehrkräfte können das als Grundstoff zugelassene Chitosan-hydrochlorid oder Pflanzenstärkungsmittel auf Basis von Pflanzenextrakten gespritzt werden.
- Befallene Pflanzen entfernen
Direkte Bekämpfung durch Saatgutbehandlung und zugelassene Pflanzenschutzmittel
Zu Saatgutbehandlung sind mehrere Maßnahmen möglich:
- Feuchtheißlufbehandlung/Heißdampfbehandlung: sehr gute Wirksamkeit
- Heißwasserbehandlung 30 Minuten bei 50 °C oder 10 Minuten bei 53 °C, geflgt von einer zügogen Rücktrocknung. Der Erreger wird dadurch reduziert aber nicht vollständig beseitigt.
- Elektronenbehandlung: laut Anbieter gute Wirksamkeit
- Saatgutbeize mit dem als Grundstoff zugelassenen Essig ist ebenfalls möglich, es liegen aber ebenfalls keine Versuchsergebnisse vor.
Derzeit sind im Freiland an Wurzelgemüse wie Wurzelpetersilie Pflanzenschutzmittel auf der Basis von Kupferhydroxid zur Blattspritzung zugelassen.
Bitte informieren Sie sich über die aktuelle Zulassungssituation und Anwendungsvorschriften, zum Beispiel unter www.pflanzenschutz-information.de.