Schwarzfäule

Schwarzfäule (Rhizoctonia solani)

Schadbildbeschreibung

An Salat faulen auf dem Boden aufliegende Blätter, wobei die Mittelrippe zunächst nicht betroffen ist. Befallene Blätter sind sehr dünn und werden faulig hellbraun, danach schwarz. Die Mittelrippe weist meist bräunliche Längsstreifen auf. Die Fäule kann bis in das Herz des Salatkopfes reichen. Der Salatstrunk bleibt weiß und gesund. Der Befall tritt in Nestern auf.

An Radieschenknollen zeigen sich silbrig-graue Beschorfungen der Schale. An weiteren Pflanzenarten treten Keimlingsschäden auf, wobei der Wurzelhals fault. Dunkle, krümelartige Strukturen in den Befallsbereichen bilden Dauerformen des Erregers.

Schadwirkung

Gefährdete Gemüsearten sind zum Beispiel Kohlrabi, Schnittlauch, Paprika und Radieschen, zudem verursacht er die Wurzeltöterkrankheit an Kartoffeln und die Späte Rübenfäule und ist beteiligt an Auflaufkrankheiten an Bohnen.

Biologie in Kürze

Der Pilz tritt in genetischen Gruppen (Anastomosegruppen) mit unterschiedlichen Wirtsspektren auf. Salat wird von der AG 1-IB befallen, die ebenfalls Bohnen, Soja, Kohl, Mais, Gräser, Zuckerrüben und Apfel befällt. Kreuzblütler werden zusätzlich durch zwei weitere Gruppen, AG2 und AG9 befallen.

Die Infektion geht befallenem Saatgut sowie von Pflanzenresten im Boden aus. Auf diesen kann der Pilz als Zersetzer mehrere Jahre überleben. R. solani kann zudem durch die Ausbildung von Dauerformen (Sklerotien) mehrere Jahre überdauern. Bei ausreichender Feuchtigkeit wachsen hieraus weiße Pilzfäden, die sich später braun färben. Der Pilz kann in intakte, nicht grüne Pflanzenteile eindringen und ist nicht auf Verletzungen angewiesen, grüne Triebe sind dagegen resistent. Er bildet keine Sporen sondern verbreitet sich durch schnell wachsende Laufhyphen. Daher werden vor Allem Keimlinge und Wurzeln sowie beschattete Pflanzenteile mit Bodenkontakt befallen. Im Verlauf des Befalls dringt der Pilz von unten immer weiter in die Pflanze ein und schädigt die Leitbahnen und damit den Nährstoff- und Wassertransport. Eine Verbreitung kann auch mit verseuchtem Boden und Wind- sowie Wassererosion erfolgen.

Regulierungsstrategien

Vorbeugende Maßnahmen

  • Gesundes Saatgut verwenden
  • Heißwasserbehandlung des Saatgutes (50 Grad für 30 Minuten)
  • Gute Auflaufbedingungen ohne Staunässe ermöglichen
  • Saubere Anzuchtgefäße und Kisten verwenden
  • Mikrobielle Pflanzenstärkungsmittel können im Substrat oder am Saatgut in Konkurrenz zu bodenbürtigen Schaderregern treten und natürliche Resistenzreaktion der Pflanzen anregen. Ihre Wirkung unterliegt starken natürlichen Schwankungen. 
  • Ausgeglichene Fruchtfolge: Anbaupause von drei Jahren für die Gemüsepflanzen Salat, Bohnen, Kohl, Mais
  • Das Bodenleben aktivieren um die Rotte von Pflanzenresten zu fördern
  • Im Freiland 10 bis 15 Zentimeter hohe Dämme anlegen, um ein zügiges Abtrocknen des Bodens zu gewährleisten.
  • Salat hoch pflanzen

Biologische Bekämpfung durch zugelassene Pflanzenschutzmittel

  • Mikrobielle Präparate können das Bodenleben fördern und bodenbürtige Pilze unterdrücken, zum Beispiel Pflanzenschutzmittel auf Basis von Trichoderma-Arten, die an Blatt- und Fruchtgemüsen anwendbar sind.
  • Der Bodenpilz Clonostachys rosea (vormals Gliocladium catenulatum) kann vorbeugend bei der Anzucht, beim Topfen, Auspflanzen und während der Kulturdauer in das Substrat gemischt oder auf den Boden gespritzt werden. Er ist derzeit zugelassen gegen Rhizoctonia an Fruchtgemüsen.

Bitte überprüfen Sie unbedingt die aktuelle Zulassung und Anwendungsbestimmungen, zum Beispiel unter www.pflanzenschutz-information.de!


Letzte Aktualisierung 09.12.2019

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