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Einblick in die Transformation der Landwirtschaft

Klimawandel, Artensterben und zuletzt Krieg und Pandemien: Die Landwirtschaft steht vor zahlreichen Herausforderungen. Das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) forscht an Lösungen. Wie eine zukunftsfähige Landwirtschaft gestaltet werden kann, davon machten sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Ministerpräsident Dietmar Woidke bei einem Besuch auf dem ZALF-Campus selbst ein Bild.

Bundespräsident Steinmeier und Ministerpräsident Woidke begannen ihren Besuch am 7. Mail am ZALF auf den Versuchsflächen des Campus in Müncheberg. Dort stellte ein Forschungsteam das Landschaftsexperiment patchCROP vor, auf dem der Einsatz von Agrarrobotern und Drohnen zur Unkrautregulierung und Schädlingskontrolle erforscht werden. Im Gegensatz zum verbreiteten Anbaumodell, bei dem eine einzige Pflanzenart auf großer Fläche kultiviert wird, werden im Projekt patchCROP auf kleinen Feldgrößen vielfältige Fruchtfolgen und je nach Bodenbeschaffenheit passende Pflanzenarten angebaut.

Anschließend besichtigten die beiden Politiker einen am ZALF gemeinsam mit einem Praxispartner entwickelten "Carbon Farming"-Pflug, der die Bodenfruchtbarkeit erhöhen und das Klima schonen kann. Der Bundespräsident zeigte sich beeindruckt von dem Potenzial dieser Technik, CO2 langfristig im Boden zu speichern.

Auf den Versuchsflächen erläuterten Forschende anschließend den Anbau und die Vermarktung von Hülsenfrüchten, von der Kichererbse über die Sojabohne bis hin zur Platterbse. Diese Pflanzen können Stickstoff aus der Luft im Boden anreichern, wirken damit als natürliches Düngemittel und sind eine wertvolle Quelle für pflanzliches Eiweiß in der Ernährung. Ein Forschungsteam des ZALF setzt sich dafür ein, dass Hülsenfrüchte vermehrt in Deutschland angebaut und vermarktet werden.

Nach der Besichtigung der Versuchsflächen informierten sich Steinmeier und Woidke in einem Labor des ZALF über das Potenzial von amorphem Silizium zur Bodenverbesserung. Eine Düngung mit Silizium verbessert die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens und hilft Pflanzen, Trockenperioden zu überstehen.

Werkstattgespräch zeigt Vielfalt der Lösungsansätze

Parallel zum Besuch tauschten sich Vertreterinnen und Vertreter von Forschungseinrichtungen, Stiftungen und Verbänden aus den Bereichen Umweltschutz, Landwirtschaft, Wirtschaft und Innovationsförderung sowie der Lebensmittelbranche aus. In einem Werkstattgespräch diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Erfahrungen und Lösungsansätze für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz in der Landwirtschaft. Die Ansätze reichen dabei von der Förderung von Ökosystemleistungen bis hin zu technischen Innovationen. Dr. Karin Stein-Bachinger vom ZALF brachte ihre Expertise zum ökologischen Landbau und Umweltschutz in der Landwirtschaft ein. Der Bundespräsident und der Ministerpräsident kamen für eine abschließende Diskussionsrunde mit den Expertinnen und Experten des Werkstattgespräches zusammen.

Austausch zwischen Forschung und Praxis

Bundespräsident Steinmeier resümierte seinen Einblick in die Forschung am ZALF und den Austausch im Werkstattgespräch: "Wir haben uns angesehen, was die Herausforderungen für die Landwirtschaft in der Epoche des Klimawandels sind, wie wir mit weniger CO2-Emissionen auskommen, wie wir Biodiversität steigern und Ertragssicherheit für die Landwirte herstellen können.“ Der Austausch zwischen dem ZALF und landwirtschaftlichen Betrieben in der Region sei laut Steinmeier "eine gute Gelegenheit zu zeigen, dass Wandel stattfindet, gerade in der Landwirtschaft, gerade auch im ländlichen Raum, und dass der Wandel gelingt."

Ministerpräsident Woidke betonte den "Riesenvorteil für das Land Brandenburg" mit dem ZALF eine Forschungseinrichtung vor Ort zu haben, "deren Forschung sich direkt auf Brandenburger Betriebe auswirkt, ihnen zur Verfügung steht und an denen die Betriebe beteiligt sind."

Weitere Informationen:

Quelle: ZALF-Pressemitteilung

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