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Modell- und Demonstrationsnetzwerk für Agroforstwirtschaft gestartet

Anfang Juni startete das Verbundprojekt "MODEMA" zum Agroforst unter Leitung des Deutschen Fachverbandes für Agroforstwirtschaft (DeFAF). Das Julius Kühn-Institut (JKI) untersucht dabei, inwiefern sich ökologisch und konventionell bewirtschaftete Agroforstsysteme auf Bodenorganismen auswirken.

Blick auf ein Feld mit Bämen. Klick führt zu Großansicht.

Agroforstsysteme bringen viele Vorteile mit sich, wie beispielsweise der Schutz vor Erosion und die Etablierung von Lebensräumen für verschiedene Tierarten. Foto: BLE

In dem Demonstrationsnetzwerk sollen Betriebe mit unterschiedlichen Standortvoraussetzungen Bewirtschaftungskonzepte entwickeln, die sowohl ökologische, als auch ökonomische Chancen und Risiken der Agroforstwirtschaft aufzeigen. Insbesondere auf strukturarmen und trockenen Standorten legen Studien positive Effekte der agroforstlichen Bewirtschaftung nahe. So können Bäume beispielsweise Bodenerosion und Verdunstungsraten auf den dazwischenliegenden Ackerflächen verringern und dienen Insekten und Vögeln als Schutzraum und Nahrungsquelle.

Gestaltungsvielfalt als Herausforderung

Eine Herausforderung ist die große Gestaltungsvielfalt: Nicht nur die Auswahl und mögliche Kombination geeigneter Gehölze verlangt von den interessierten Landwirtinnen und Landwirten eine Entscheidung, sie müssen auch überlegen mit welcher Ackerkultur sie im System arbeiten wollen oder ob sie eine Nutztierhaltung – zum Beispiel von Legehennen – integrieren. „Ziel des Demonstrationsprojektes ist es, Vorzeige-Systeme mit unterschiedlichen Standortvoraussetzungen zu untersuchen, deren Umsetzbarkeit und Wirtschaftlichkeit weitere Betriebe dazu bewegt über Agroforstsysteme nachzudenken,“ so Dr. Anna Vaupel, die das Projekt am JKI-Institut für ökologische Chemie, Pflanzenanalytik und Vorratsschutzbegleitet.

Gemeinsam mit Ihrem Kollegen Dr. Lukas Beule und den Verbundpartnern hofft sie, Agroforstwirtschaft zu einem wesentlichen Bestandteil der deutschen Landwirtschaft zu machen und die agroforstliche Flächenbewirtschaftung deutlich zu erhöhen – daher werden im Gesamtvorhaben, neben den umweltspezifischen Zielen, besonders betriebswirtschaftliche Aspekte berücksichtigt – so soll unter anderem das Biomassepotenzial der unterschiedlich ausgestalteten Systeme abgeleitet werden.

Am JKI-Institut werden die Gemeinschaften von Regenwürmern und Bodenpilzen in den Agroforstsystemen untersucht, um die positiven Effekte der Agroforstwirtschaft auf landwirtschaftlich genutzte Böden und ihre Bewohner besser zu verstehen.

Projektdetails

Laufzeit: 01.06.2024 bis 31.05.2027

Projektträger:Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)

Projektpartner: Deutscher Fachverband für Agroforstwirtschaft (DeFAF e.V.), Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und ländlichen Raum (TLLLR), Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LFULG), Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Hochschule Trier – Trier University of Applied Sciences – Umwelt-Campus Birkenfeld, Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS), Universität Hohenheim, Justus-Liebig-Universität Gießen, Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU), Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Deutscher Verband für Landschaftspflege e.V. (DVL), Universität Münster

Informationen zum Deutschen Fachverband für Agroforstwirtschaft finden Sie auf deren Webseite.

Quelle: Presseinformation des Julius Kühn-Institut (JKI)

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