bio-siegel.de: Wie sichern Sie die Qualität Ihrer Bioprodukte?
Winfried Holler: Wie ja gesetzlich vorgeschrieben ist, haben wir uns einem Prüfinstitut angeschlossen, das uns regelmäßig nach dem neuestem Stand kontrolliert. Wir haben uns dabei für das erfahrenste Institut entschieden, der BCS Öko-Garantie GmbH. Des Weiteren sichern wir die Qualtiät über unser internes Qualitätssicherungssystem in enger Zusammenarbeit mit den Expertinnen und Experten einer etablierten Laborgruppe. In regelmäßigen Zeitabständen werden nach festgelegten Schemata Analysen durchgeführt und die Produkte dementsprechend untersucht und bewertet. Auch haben wir sehr strenge Richtlinien, die unsere Lieferanten erfüllen und deren Einhaltung sie auch regelmäßig nachweisen müssen. Zum Teil besuchen wir unsere Lieferanten sogar selbst, um uns direkt vor Ort von der Qualität der Produkte zu überzeugen und die Produktionsprozesse zu kontrollieren. Neben den Lieferanten-Audits sehen wir uns auch die Plantagen an, um uns von dem Ursprung unserer Produkte ein Bild zu machen. Außerdem erhalten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Schulung sowie eine jährliche Auffrischung zum Thema Bioprodukte und die daran geknüpften Richtlinien.
bio-siegel.de: Was hat Sie dazu bewogen, das Bio-Siegel zu verwenden?
Winfried Holler: Der kontrolliert ökologische Anbau ist nur eine unserer Qualitätsanforderungen, aber eine sehr wichtige. Dass Keimling Naturkost diese Anforderung erfüllt, gilt es, sichtbar und vor allem schnell erkennbar zu machen. Das Bio-Siegel als weitverbreitetes Gütesiegel bietet einen hohen Bekanntheitsgrad und Wiedererkennungswert. So können Verbraucherinnen und Verbraucher sehr schnell sehen, dass er seriös kontrollierte Bioware erhält.
bio-siegel.de: Welche Veränderungen in Politik und Gesellschaft würden Sie sich wünschen?
Winfried Holler: In meinen Augen muss der Bioanbau zum Mindeststandard werden, schließlich geht es um die Gesundheit der Menschen, der Tiere und die unserer Umwelt! Ökolandbau hat viele positive Auswirkungen auf Natur, Mensch und Tier: Neben dem Klima- und Bodenschutz leistet die ökologische Bewirtschaftungsform auch einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt und Schutz der Kulturlandschaften. Die Erzeugung gesunder Produkte ohne Einsatz von Pestiziden und leicht löslichen Mineraldüngern führt schließlich auch zum Verbraucherschutz durch Vermeidung von Rückständen in Trinkwasser und Lebensmitteln aufgrund geringerer Belastungen. Daher ist es mir enorm wichtig, dass der Anteil des Biolandbaus kontinuierlich steigt.
bio-siegel.de: Was würden Sie anders machen, wenn Sie nochmal von vorne anfangen könnten?
Winfried Holler: Ich denke, alles ist sehr gut gelaufen und Keimling Naturkost hat bereits viel erreicht, gibt den Menschen zahlreiche Anregungen, gesünder zu leben und über einhundert Menschen Arbeit. Insofern bin ich zufrieden und ich würde es genauso wieder tun.
bio-siegel.de: Welchen Rat würden Sie Startup- Unternehmen in der Bio-Branche geben?
Winfried Holler: Da Bio auf dem besten Wege ist, Allgemeingut zu werden und es mittlerweile auch bei den großen Lebensmittelketten Bioprodukte gibt, würde ich immer ein Unternehmen gründen, das eine ganz spezielle Mission hat und ein spezielles Bedürfnis erfüllt, statt in den breiten Massenmarkt zu gehen. Wichtig ist auch, dass man das, was man den Verbraucherinnen und Verbrauchern verspricht auch einhält und im besten Falle die Erwartungen sogar übertrifft. Denn das Vertrauen ist das größte Kapital eines Unternehmens.