Metarhizium anisopliae (Pilz)

Metarhizium anisopliae (Pilz)

Bedeutung

Metarhizium anisopliae gehört zu den bekanntesten insektenpathogenen Pilzarten und wurde bereits vor über 100 Jahren zur biologischen Schädlingsregulierung eingesetzt. Die Art kommt vorwiegend bei Käfern (Coleopteren) vor, ist aber auch sehr wirksam gegen Insekten aus anderen Ordnungen, wie zum Beispiel gegen die Weiße Fliege sowie gegen Milben.

M. anisopliae wurde als erster insektenpathogener Pilz in Deutschland unter der Produktbezeichnung "BIO 1020" zugelassen, dann aber nicht vermarktet. Weltweit gesehen gehört M. anisopliae heute zu den am meisten produzierten und in der biologischen Schädlingsbekämpfung verwendeten, insektenpathogenen Pilzen, wobei der Schwerpunkt in Süd- und Mittelamerika sowie in Asien liegt.

Biologie und Verhalten als Nützling

Die Art ist ein weltweit verbreiteter, insektenpathogener Pilz, der überwiegend im Boden vorkommt und dort die Stadien verschiedener Bodenschädlinge befällt. Typisch für M. anisopliae sind die dunkelgrünen Sporenpolster, die dem Pilz früher auch den Namen "Grüne Muscardine" gegeben haben. Von der Art gibt es mittlerweile verschiedene Unterarten, die sich durch ihre Konidiengröße und Konidienform sowie ihre Wirte unterscheiden. Am bekanntesten ist M. anisopliae var. acridum, die zunächst zu der verwandten Art Metarhizium flavoviride gestellt wurde und heute zur Heuschreckenbekämpfung eingesetzt wird.

Nach der Infektion des Wirtsinsektes erfolgt die Vermehrung des Pilzes im Wirtsinsekt verbunden mit der Bildung von toxischen Metaboliten führt zum Absterben des Tieres. Anschließend wächst der Pilz wieder nach außen und bildet seine dunkelgrünen Sporenketten, die sich zu Polstern zusammenlagern. M. anisopliae ist eher eine wärmeliebende Art mit einem Temperaturoptimum von 25 bis 30 Grad, das Minimum liegt bei etwa zehn Grad. Im Boden ist er bis zu drei Jahre lang nachweisbar. Der Pilz lässt sich leicht auf künstlichen Medien vermehren, zum Beispiel auf sterilem, gekochtem Reis.

Einsatzmöglichkeiten im Freiland und im geschützten Anbau

Schaderreger

Anwendungsempfehlung

Für M. anisopliae ist eine Anwendung gegen Dickmaulrüßler (Otiorhynchus) an Beerenobst und Zierpflanzen im Gewächshaus sowie im Freiland zugelassen. Der Pilz wird vor dem Pflanzen junger Sträucher im Boden ausgebracht, um vorhandene Larven und Käfer zu reduzieren.


Wo kann ich Nützlinge kaufen?

Das Infoblatt beinhaltet eine Liste der in Deutschland kommerziell erhältlichen Nützlinge mit Anwendungsmöglichkeiten und Bezugsquellen

  • Erscheinungsjahr: 2014
  • Herausgeber: Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen
  • Autorin: Dr. Annette Herz, JKI Institut für Biologischen Pflanzenschutz
  • Zum kostenlosen Download (PDF-Dokument)

Letzte Aktualisierung 02.12.2021

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