Aphidoletes aphidimyza

Aphidoletes aphidimyza (Gallmückenart)

Bedeutung

Unter den nützlichen Gallmücken spielt die räuberische Gallmücke Aphidoletes aphidimyza eine herausragende Rolle. Sie wird in vielen Ländern erfolgreich zur biologischen Blattlausregulierung unter Glas eingesetzt.

Biologie und Verhalten als Nützling

Die Imagines halten sich tagsüber versteckt zwischen den Pflanzen auf. Erst während der Dämmerung werden die Nützlinge aktiv und legen insgesamt bis zu 100 winzige Eier gezielt in der Nähe von Blattläusen ab.

Die 1 bis 3 Millimeter langen, orangeroten Larven beginnen sofort nach dem Schlüpfen mit dem Aussaugen der Schädlinge. Wenn die Larven nach circa einer Woche zur Verpuppung in den Boden wandern, kann jede bis zu 50 Blattläuse vertilgt haben. Nach etwa zehn Tagen schlüpfen die Gallmücken. Sie beginnen schon am nächsten Tag mit der Eiablage.

Einsatzmöglichkeiten im geschützten Anbau

Schaderreger

Folgende Blattläuse gehören zum Beutespektrum der räuberischen Gallmücke:

Anwendungsempfehlung

Im Kurztag (September bis März) verbleiben die Nützlinge in Puppenruhe im Boden, deshalb ist ein Einsatz während dieser Zeit nur mit einer Zusatzbelichtung (5 Watt pro Quadratmeter) möglich. Gallmücken werden im Puppenstadium in einem Substrat versendet, aus dem nach wenigen Tagen die geflügelten Mücken schlüpfen.

Spätestens nach einer Woche sollten Sie in den Blattlauskolonien die ersten orange-roten Larven finden. Nach ca. 10 bis 14 Tagen empfiehlt sich eine zweite Freilassung von Aphidoletes-Gallmücken. Zwei bis drei Wochen später müssten Gallmücken-Larven und Blattläuse im Verhältnis 1:10 vorhanden sein.

Die Vermehrung der Gallmücken ist in Gewächshäusern mit Tropfbewässerung oder Grodankultur schwierig, da sich die Larven nur in feuchtem Substrat vermehren können. Ameisen müssen bekämpft werden, da diese den Regulierungserfolg mindern können.


Wo kann ich Nützlinge kaufen?

Das Infoblatt beinhaltet eine Liste der in Deutschland kommerziell erhältlichen Nützlinge mit Anwendungsmöglichkeiten und Bezugsquellen

  • Erscheinungsjahr: 2014
  • Herausgeber: Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen
  • Autorin: Dr. Annette Herz, JKI Institut für Biologischen Pflanzenschutz
  • Zum kostenlosen Download (PDF-Dokument)

Letzte Aktualisierung 27.12.2021

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