Diglyphus isaea (Schlupfwespenart)

Diglyphus isaea (Schlupfwespenart)

Diglyphus isaea ist ein Ektoparasit, der ebenso wie Dacnusa sibirica die Larven von Minierfliegen parasitiert. D. isaea ist jedoch besser an die Bedingungen im Sommer angepasst und deswegen bei höheren Temperaturen geeigneter. Diglyphus isaea ist mitunter ein Hyperparasit von Dacnusa sibirica.

Biologie und Verhalten als Nützling

Bei 20 Grad haben die Weibchen vom Ei bis zum Absterben eine Lebensdauer von fünf Wochen. In dieser Zeit legen sie normalerweise 50 Eier ab. Die Eiablage erfolgt an die Larven der Minierfliege. Unter den genannten Bedingungen werden ca. 80 Prozent der Minierfliegen durch Eiablage und 20 Prozent durch "host feeding" abgetötet.

Diglyphus isaea ist am besten an die höheren Temperaturen von Mai bis September angepasst. Wichtige Voraussetzungen sind Temperaturen von mindestens 18 Grad und eine relative Luftfeuchte von 65 Prozent. Erste Schlupfwespen treten ab Juni natürlich im Freiland auf.

Einsatzmöglichkeiten im geschützten Anbau

Schaderreger

Die Schlupfwespenart ist ein Gegenspieler von Minierfliegen z.B. Phytomyza spp. und Liriomyza spp.

Anwendungsempfehlung

Spätestens nach dem Auffinden erster Blattverletzungen oder Gangminen von Minierfliegen sollte die Freilassung der Nützlinge unter Glas erfolgen. Die in Flaschen gelieferten Parasiten werden gleichmäßig im Bestand verteilt. Eine mehrmalige Ausbringung in wöchentlichen Abständen über einen Zeitraum von drei bis vier Wochen, bei möglichst frühem Einsatz größerer Nützlingsmengen, wird empfohlen.

Im Gemüsebau werden bei ersten sichtbaren Miniergängen oder Blattverletzungen ein bis zwei Schlupfwespen pro Quadratmeter und Woche empfohlen. Bei einem Befall von zwei bis drei Minierfliegenlarven pro Pflanze wird auf jeder zweiten Pflanze mindestens eine Schlupfwespe frei gelassen. Bei höherem Befall ist diese Menge entsprechend zu steigern.


Wo kann ich Nützlinge kaufen?

Das Infoblatt beinhaltet eine Liste der in Deutschland kommerziell erhältlichen Nützlinge mit Anwendungsmöglichkeiten und Bezugsquellen

  • Erscheinungsjahr: 2014
  • Herausgeber: Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen
  • Autorin: Dr. Annette Herz, JKI Institut für Biologischen Pflanzenschutz
  • Zum kostenlosen Download (PDF-Dokument)

Letzte Aktualisierung 11.01.2022

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