Apfelfaltenläuse

Apfelfaltenläuse

Rosige Apfelfaltenlaus Dysaphis devecta (Walker), Apfelfaltenlaus D. anthrisci  (Börner), D. brancoi (Börner), Apfel-Ampferlaus D. radicola (Mordvilko), Familie: Röhrenläuse
 

Beschreibung des Obstschädlings

Bei den Apfelfaltenläusen handelt es sich um einen Komplex von Arten, die sich äußerlich kaum unterscheiden. Sie treten ab dem Blattaustrieb bis etwa Ende Mai an Blättern und Trieben auf.

Die etwa zwei Millimeter langen Läuse sind schwarz-violett mit einer wachsigen Bestäubung, so dass sie grau bis blaugrau wirken können. Junge Nymphen sind zunächst von rosa Körperfarbe, später wirken sie beige-braun bis grau.

Die Apfelfaltenläuse schädigen meist nur die Blätter. Die erste Generation verursacht typische Blattfaltungen, die auch quer zur Mittelrippe verlaufen. Folgende Generationen befallen auch die Blattränder, die sich einrollen, und verursachen dort und in den Blattfalten gelbrote bis leuchtend rote Verfärbungen. Befallene Triebe können verformt sein. Saugen sie bei starkem Befall auch an den Früchten, entstehen rote Flecken, die vorwiegend bis zum Sommer wieder verschwinden.

Ähnliche Schädlinge

Je nach Jahreszeit besiedeln verschiedene Blattlausarten die Obstbäume:

Apfelgrasläuse treten ebenfalls während des Austriebs auf, sind aber von grüner Körperfarbe.
Mehlige Apfelblattläuse ähneln farblich den Apfelfaltenläusen, verursachen jedoch keine Blattfalten.
Grüne Apfelblattläuse sind von grüner Körperfarbe und treten nach der Blüte auf.

Auf den Früchten kann die San-José-Schildlaus ähnliche rote Verfärbungen der Schale hervorrufen, hier sind aber Schildläuse vorzufinden.

Schadwirkung

Apfelfaltenläuse verursachen meist keine nennenswerten Schäden, da auch optische Schäden an der Fruchtschale im Verlauf des Sommers meist verschwinden. Bei sehr starkem Befall kann es vereinzelt zu Fruchtschädigungen und Wachstumsdepressionen kommen. Vor allem bei 'Jonagold' und 'Boskop' in Hanglagen kann der Besatz bereits vor der Blüte sehr stark sein.

Biologie der Blattläuse

Die verschiedenen Arten von Apfelfaltenläusen durchlaufen den gleichen Entwicklungszyklus. Sie schlüpfen zum Blattaustrieb aus den in der Rinde und Knospenschuppen liegenden, schwarzen Wintereiern. Sie vermehren sich zunächst ungeschlechtlich und bilden zum Sommer hin geflügelte Generationen aus. Je nach Art verlassen die geflügelten Tiere um die Blüte bis Mitte Juni den Apfelbaum und siedeln auf ihre Sommerwirte, Ampferarten und Doldenblütler, über. Im Herbst kommen Geschlechtstiere in die Apfelbäume zurück um sich zu paaren und die befructeten Wintereier abzulegen.

Regulierungsstrategien im ökologischen Obstbau: vorbeugen und bekämpfen

Vorbeugende Maßnahmen

Durch gute Vorbeugung kann ein bekämpfungswürdiger Schaden durch Apfelfaltenläuse in den meisten Fällen vermieden werden.

  • Schnittmaßnahmen so gestalten, dass ein ruhiger Baum mit gleichmäßigem Fruchtansatz gefördert wird
  • Trockenstress durch gut angepasste Bewässerung vorbeugen
  • Gezielte Nützlingsförderung durch Anlage von Saumstrukturen, Ohrwürmer, Flor- und Schwebfliegen sowie Marienkäfer sind wichtige Blattlausgegenspieler
  • Leimringe an den Stämmen sollen die Pflege der Blattlauskolonien durch Ameisen verhindern

Direkte Bekämpfung mit zugelassenen Pflanzenschutzmitteln

Pflanzenschutzmittel sollten rechtzeitig vor dem Öffnen der Apfelblüte angewendet werden, um die Bildung größerer Kolonien zu verhindern und Bestäuber zu schonen.

  • Pflanzenschutzmittel auf der Basis von Pyrethrinen und Rapsöl. Das Pyrethrum kann bis zu drei Tage lang nützlingsschädigend wirken.
  • Pflanzenschutzmittel auf der Basis von Kaliseife. Kaliseife hat bis zum Abtrocknen des Belages eine Nebenwirkung auf Nützlinge.
  • Produkte auf der Basis des Wirkstoffs Azadirachtin besitzen eine Nebenwirkung auf Apfelfaltenläuse.

Letzte Aktualisierung 09.10.2018

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